Ein zentrales Thema, das uns auch in Zukunft begleiten wird, ist die Optimierung der Funktionsintegration. Dadurch werden sowohl Kosten gesenkt als auch neue Funktionen ermöglicht. Als Zulieferer mit dem breitesten Portfolio aktiver und passiver Sicherheitssysteme auf dem Markt ist TRW für diesen Trend sehr gut aufgestellt. Wir ermöglichen beispielsweise die Integration von Zusatzfunktionen wie reversible Gurtstraffung oder Insassen- und Fußgängererkennung im Airbag-Steuergerät. Solche hochintegrierten, skalierbaren Lösungen werden von den OEMs immer stärker nachgefragt.
Trend zu Domänenarchitekturen
Aufgrund der beschriebenen Entwicklung ist die Komplexität bei der Vernetzung und Kommunikation elektronischer Systeme in den letzten Jahren stark angestiegen. Aus diesem Grund überarbeiten viele OEMs derzeit die E/E-Architekturen neuer Fahrzeuge hinsichtlich funktionaler Synergien. Dabei zeichnet sich ein Trend zu Domänenarchitekturen ab, die die große Komplexität bewältigen können und gleichzeitig ein hohes Maß an Flexibilität bieten. Die Entwicklung solcher Domänen-Controller wird durch verschiedene Faktoren vorangetrieben: durch eine verstärkte Nachfrage nach fortschrittlichen Sicherheitsfunktionen, durch stetige Kostenreduktion und - auf der Chassis-Seite - durch eine Arbitrierung zwischen Systemen wie Bremsen, Lenkung und Fahrwerk zur Optimierung des Fahrverhaltens. Die Abstimmung und Optimierung des Fahrverhaltens wird durch eigene Software-Funktionen von den OEMs vorgegeben und daher auch als DNA des Fahrzeugs bezeichnet. Für die Integration dieser sogenannten Black-Box-Software, bei der der Programm-Code für den Zulieferer unkenntlich bleibt, wird eine flexible Architektur benötigt. TRWs Lösung ist ein AUTOSAR-basiertes Sicherheitsdomänen-Steuergerät, in das Software-Module sowohl von OEMs als auch von Drittanbietern unter Erfüllung der neuen Sicherheitsnorm ISO26262 integriert werden können: die sogenannte Safety Domain ECU (SDE). Mit ihrer Hilfe lassen sich die Funktionen mehrerer Steuergeräte fusionieren und elektronische Redundanzen und Kosten schrittweise reduzieren. Wir denken, dass dieses zentrale Steuergerät mit offener System-Architektur eine strategische Komponente im Fahrzeug darstellt. Die erste Generation der SDE soll 2013 in Serie gehen und wird Fahrzeugdynamik- sowie Fahrerassistenzfunktionen umfassen. In der nächsten Generation wird TRW das Niveau der Datenfusion noch weiter erhöhen - mit dem Ziel einer 360-Grad-Sensierung und der Integration von Kollisionsminderung und semi-autonomem oder vollständig autonomem Fahren. Diese Generation könnte 2015/2016 in Oberklassefahrzeugen zum Einsatz kommen.
TRW wird 2012 also einen Schritt weiter gehen in Richtung „intelligente Sicherheit“ und gemeinsam mit den OEMs an integrierten, skalierbaren Lösungen für globale Fahrzeugplattformen arbeiten, um die neuesten Sicherheitsfunktionen möglichst vielen Autofahrern zugänglich zu machen. TRW kann seine Kunden mit der gesamten Bandbreite an Sicherheitselektronik unterstützen, ist mit seinem breiten Produktportfolio bestens für die Herausforderungen der Zukunft aufgestellt und erwartet in allen genannten Geschäftsbereichen weiteres Wachstum.
Martin Thoone, Vice President Global Electronics Engineering bei TRW