Der Verkauf von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen ist in Deutschland deutlich zurückgegangen. Laut verschiedenen Experten tragen Modelle mit Pkw-Abo-Modelle ein erhebliches, noch nicht ausgeschöpftes Potenzial in sich, das Deutschlands umweltfreundliche Mobilität vorantreiben könnte.
Der Verkauf von Elektroautos ist in Deutschland rückläufig. Im Oktober wurden insgesamt 35.491 neue Elektrofahrzeuge zugelassen, was einem Rückgang von etwa 5 % im Vergleich zum selben Monat im Vorjahr entspricht. Somit ist der E-Fahrzeug-Verkauf in diesem Jahr bisher um ungefähr 27 % niedriger ausgefallen als im letzten Jahr. Das belegen die Zahlen der Handelsorganisation European Automobile Manufacturers Association (ACEA).
David Bailey, BWL-Professor an der Birmingham Business School, sagt, dass Auto-Abos der Schlüssel zum erhöhten Aufkommen von E-Autos in Deutschland sein könnten: »Mit Pkw-Abo-Modellen können die Konsumenten wunderbar den Markt der Elektrofahrzeuge testen. Die Fahrenden nehmen manchmal diese neue Technologie nur zögerlich an, weil die Startkosten hoch sind und sie Bedenken in puncto Reichweite und Lademöglichkeiten haben und weil Unsicherheit in Bezug auf den Wiederverkaufswert besteht.«
Ein Pkw-Abo-Modell erlaube es den Konsumenten, auszutesten, ob Elektrofahrzeuge zu ihrem Lebenswandel passen und ob sie für sie kosteneffizient sind. Denn Auto-Abos stellen keine langfristigen Verpflichtungen dar, so dass die Verbraucherinnen und Verbraucher bei einem geringen Risiko ein Elektroauto ausprobieren können.
Der Pkw-Aboservice :Dribe befindet sich im Besitz von Dänemarks größtem Player auf dem Automobilmarkt, der Semler Gruppen. Er bietet eine komplett digitale Kundenreise und ein unbefristetes Abonnement. Dadurch erhalten die Abonnenten ausreichend Flexibilität, um ihr Abonnement und Fahrzeug an ihre dynamischen Bedürfnisse anzupassen – egal, ob E-Auto oder eine Verbrenner-Lösung.
:Dribe-CEO Jesper Hill-Kjærsgaard erzählt: »Wenn die Kundinnen und Kunden flexibel auswählen können, stellen wir fest, dass aus einer breiteren Fahrzeugpalette ausgewählt wird. Bei längeren Fahrten oder Unsicherheit in Bezug auf die Infrastruktur stellen wir oft fest, dass die Menschen wieder zu herkömmlichen Verbrennern greifen. Wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass die Menschen der Technologie treu bleiben, sobald sie sich an die vielen Annehmlichkeiten der E-Autos gewöhnt haben.«
»In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, eine Palette an zeitgemäßen E-Autos und Verbrennern im Rahmen eines Abo-Modells anzubieten. Denn so können die Kundinnen und Kunden die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Optionen miteinander vergleichen und sich zwischen ihnen entscheiden«, so Hill- Kjærsgaard weiter.
Peter Wells, Professor für Wirtschaft und Nachhaltigkeit und Leiter des Zentrums für Automobilindustrieforschung, argumentiert, dass Auto-Abodienste eine entscheidende Rolle beim Optimieren des Ressourcenverbrauchs auf dem Transportsektor spielen können:
»Wenn sich die Konsumenten für große Autos entscheiden, um sehr seltene Bedürfnisse zu erfüllen, ist die Energiewende in der Automobilindustrie herausgefordert. Dies hat den Effekt, dass Fahrzeuge überdimensioniert werden, was bei Produktion und Wartung eine unnötige Menge an Ressourcen erfordert. In Auto-Abos steckt ein unausgeschöpftes Potenzial, mit dem die Mobilitätswende vorangebracht werden kann. Denn durch dieses Modell können die Konsumenten die Autos nach Bedarf austauschen, und neue PKW müssen keine übergroßen Lösungen sein, die alles bieten.«
Trotz des Versprechens von Auto-Abos betont Peter Wells, dass es eine Herausforderung sein wird, den Hang der Automobilindustrie, an Bewährtem festzuhalten, zu ändern. :Dribe konzentriert sich darauf, traditionelle Geschäftsmodelle mit digitalen Möglichkeiten zu kombinieren, die den Übergang zu zukünftigen Mobilitätslösungen erleichtert.