Dies setze voraus, dass die OEMs ihre vernetzten Systeme schrittweise öffnen und in ihrer Head Unit Schnittstellen zu den unterschiedlichsten mobilen Endgeräten schaffen. Sie können etwa die Funktionalität eines iPhones in ihrem System integrieren und so den Kunden weiterhin kontrollieren. Zudem sollten die Hersteller das Serviceangebot attraktiv gestalten und auf eine möglichst breite Basis mit vielen Nutzern stellen. Es bieten sich App Stores an, über die sich Käufer ihre Anwendungen selbst zusammenstellen können. »Die Zahlungsbereitschaft ist zwar immer noch eingeschränkt, doch haben die Kunden mittlerweile gelernt, dass hochwertige Onlinedienste und -inhalte etwas kosten dürfen«, so Wanders weiter.
Entsprechend müssten sich die Automobilhersteller die Finanzierungsmodelle der Onlinewelt zunutze machen, etwa mit Werbeeinnahmen, Provisionen oder Lizenzgebühren von Serviceanbietern. Auch kombinierte Angebote seien möglich, zum Beispiel mit Versicherungen rund um das ab 2015 im EU-Raum für Neuwagen gesetzlich vorgeschriebene eCall-System. Ein Autokunde könnte eine Versicherung in Kombination mit einem Telematikangebot deutlich günstiger beziehen, wenn er bereit ist, seine Bewegungsdaten und damit sein Risikoprofil offenzulegen.
Eine ähnliche Strategie hätte General Motors schon vor Jahren bei der Einführung des eCall in den USA mit Erfolg verfolgt. Der Hersteller verkaufte das Notrufsystem zusammen mit einem günstigen Mobilfunkvertrag. Durch diese Schnittstelle zum Kunden konnten dann weitere Dienste angeboten werden. »Die hohen Kosten einer kompletten Fahrzeugvernetzung lassen sich auf keinen Fall ausschließlich vom Kunden einfordern«, stellt Wandres fest. »Deshalb gilt es, jede wertstiftende Quelle in diesem Geschäft anzuzapfen.«