VDMA-Prognose

Zuversicht bei den Maschinenbauern

25. April 2012, 13:02 Uhr | Inka Krischke
© VDMA

Die deutsche Maschinenproduktion kann das Vorjahresniveau erreichen – so die Einschätzung von Dr. Hannes Hesse, Hauptgeschäftsführer des VDMA, auf der Pressekonferenz anlässlich der Hannover Messe. Zwar wird mit einigen kleinen Minusraten bei der Produktion gerechnet, doch auf das Jahr 2012 bezogen wird es ein Null-Wachstum geben.

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In den ersten beiden Monaten dieses Jahres wuchs die Produktion um 9 %. Geglättet ergibt sich für die letzten drei statistisch erfassten Monate (Dezember 2011 bis Februar 2012) im Vorjahresvergleich ein Plus von 5,3 %.

Das im Vergleich zum Vorjahr 2011 gemäßigte Expansionstempo im Maschinenbau sei kein rein deutsches Phänomen, betonte Hesse. Die VDMA-Volkswirte gehen davon aus, dass es in allen wichtigen Wettbewerbsländern 2012 zu einer Wachstumsverlangsamung kommt. Während Österreich und Schweden ihre Maschinenumsätze voraussichtlich auf Vorjahresniveau halten können, werden sie in den EU-Peripheriestaaten schrumpfen. Rückgänge von real 4 % beziehungsweise 5 % seien nach jetzigem Kenntnisstand in Italien, Spanien und Portugal zu erwarten. Doch auch im Vereinigten Königreich, in Frankreich und der Schweiz werde ein kleines Minus nicht zu vermeiden sein, so dass der VDMA den EU-Maschinenbau in Summe um real rund 2 % schrumpfen sieht.

Ein Wachstum der Maschinenindustrie sieht der VDMA in Japan, den USA und China. „Unsere Maschinenexporte in die USA expandierten 2011 ohne spürbaren Tempoverlust um mehr als ein Fünftel (21,4 %).“ Als Wachstumsspitzenreiter gilt erneut der Maschinenbau am Standort China, wo ein Plus von real 12 % erwartet wird. „Aber auch dies ist eine deutliche Wachstumsverlangsamung, da bislang Zuwachsraten jenseits der 20 % Normalität waren“, betonte der Hauptgeschäftsführer.

Insgesamt hat die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland 2011 um preisbereinigt 12,4 % auf 186,5 Mrd. Euro (2010: 163,2 Mrd. Euro) zugelegt. Der Produktionszuwachs der Jahre 2010 und 2011 summiert sich somit auf 22 %.

Die Exporte stiegen 2011 nominal auf 14 %. Absolut wurde mit 142,2 Mrd. Euro das Vorkrisenniveau knapp verfehlt. Exportmarkt Nummer 1 war 2011 China. Hohe Plusraten gab es in Russland (32,9 %), der Türkei (28,4 %) und Brasilien (22,3 %). Indien liegt mit 17,3 % im Mittelfeld. Die Summe der EU-27-Länder erreicht nur ein Plus von 10,2 %. Damit gehen erstmals weniger als 40 % des deutschen Exports in die EU-Länder. Die Euro-17-Staaten wuchsen trotz Minusraten in Südeuropa um immerhin 8 %.

 


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