Sie sind aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken: Chipkarten. Sei es die Gesundheitskarte, Kreditkarten oder Schlüsselkarten für Firmen – wir tragen sensible Daten tagtäglich mit uns herum. Um diese Daten zu schützen, hat ein Team um Dr.-Ing. Stefan Rüping (Sprecher), Dipl.-Ing. Marcus janke und Dipl.-Ing Andreas Wenzel von Infineon Integrity Guard. Dabei handelt es sich um eine Sicherheitstechnologie, die speziell für Produkte entwickelt wurde, die oft über viele Jahre hinweg höchste Datensicherheit erfordern und besonders robust gegen Manipulationen geschützt werden müssen, z.B. Ausweisdokumente. Darüber hinaus sichert der Integrity Guard IT-Sicherheitsanwendungen wie das Bezahlen mit Smartphones oder Embedded Systeme in Industrieanwendungen.
Ein Sicherheitschip speichert sicherheitskritische Daten, z.B. Schlüssel, und sichert das System in ganz unterschiedlichen Einsatzfeldern ab. Solche Sicherheitschips werden bereits seit vielen Jahren angegriffen und daher ständig weiterentwickelt. So spähen Angreifer z.B. mit feinsten Sonden die im Inneren des Chips ablaufenden Prozesse aus oder stören gezielt Rechenoperationen, um so illegalen Zugriff auf die im Chip gespeicherten Daten zu erhalten. Um Angriffe abzuwehren, haben die Chiphersteller im Laufe der Zeit immer mehr Sicherheitsfunktionen in den Chip integriert. Der Ansatz von Infineon basiert auf digitaler Sicherheit. Inspiriert wurden die Forscher von der Doppelhelix einer menschlichen Zelle: Jede biologische Zelle ist vergleichbar mit einem „sicheren Computer“, der Erbinformationen sicher speichern und verarbeiten muss. Mit dem Integrity Guard werden erstmals auch im Prozessorkern sensible Daten über den gesamten Datenpfad nur noch verschlüsselt verarbeitet. Sollte es einem Angreifer dennoch gelingen, die im Prozessorkern verarbeiteten Daten auszulesen, erhält er nur verschlüsselte Informationen, mit denen er nichts anfangen kann.
Der Sicherheitschip hat zwei CPUs, die sich mit Hilfe einer Fehlererkennung kontinuierlich gegenseitig überwachen. Wird eine Rechenoperation nicht ordnungsgemäß ausgeführt, werden entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet. Die Sicherheitstechnologie wurde von der akkreditierten, international anerkannten Prüf- und Zertifizierungsstelle TÜViT geprüft, der erstmals bestätigte, dass in dem Sicherheitschip „SLE 78“ implementiert wurde.