VDE-Kongress 2014:

Viele Baustellen auf dem Weg zu Smart Cities

3. Dezember 2014, 14:19 Uhr | Gerhard Stelzer
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Smart City ja, vernetzter Kühlschrank nein

Laut einer repräsen­tativen Verbraucherumfrage des VDE mit dem Marktforschungsinstitut SMR will die Mehrheit der Bundesbürger die Smart City. Auch wenn 84 % mit dem Begriff noch nicht viel verbinden können, so erkennen sie die Potenziale intelligenter Städte: 68 % wollen eine effizientere Energieversorgung, 60 % neuartige Schutzsysteme vor Unfall, Feuer und Krimi­nalität und 50 % wünschen sich intelligent vernetzte Verkehrssysteme sowie Elektromobilität. Sechs von zehn Verbrauchern versprechen sich von einer intelligenten Stadt eine höhere Lebensqualität, mehr Ressourceneffizienz und besseren Umweltschutz. Die Hälfte glaubt zudem an eine stärkere Wett­bewerbsfähigkeit der hiesigen Industrie. Mehr als 70 % der Befragten finden es gut oder sehr gut, dass in einer intelligenten Stadt Infrastrukturen, Technologien, Produkte, Dienstleistungen und Prozesse durch Informations- und ­Kommunikationstechnologien effi­zienter und nachhaltiger gestaltet werden. Die gravierendsten Hindernisse auf dem Weg zur intelligenten Stadt sind laut der Studie die Kosten (68 %) und die IT- bzw. Datensicherheit (62 %). Dass mangelnde Technikakzeptanz und die Komplexität der Technik die Realisierung von Smart Cities behindern könnten, glauben weniger als die Hälfte der Befragten.

Den VDE-Kongress 2014 unter dem Motto „Smart Cities“ moderierte Valerie Haller von der Wirtschaftsredaktion des ZDF.
Den VDE-Kongress 2014 unter dem Motto „Smart Cities“ moderierte Valerie Haller von der Wirtschaftsredaktion des ZDF.
© Gerhard Stelzer - Elektronik

Wichtiger Bestandteil einer intelligenten Stadt ist das Smart Home, sprich die intelligente Heimvernetzung. 62 % hätten gerne ein modernes Energiemanagement und können sich für die Vernetzung von Photo­voltaik-Anlage, Energiespeicher und Heizung durch intelligente Steuerungstechnik begeistern. 51 % der Befragten wünschen sich Hausautomation, also die automatische (Fern-) Steuerung von Beleuchtung, Fenster, Jalousien, Heizung, Alarmanlage usw. Die Hälfte der Befragten sieht allerdings in der Überwachung und Steuerung des Smart Home mittels Smart­phone oder Tablet keinen Mehrwert. 51 % haben kein Interesse an vernetzter ­Unterhaltungselektronik zuhause. Die größten Vorbehalte gibt es gegen vernetzte, ferngesteuerte bzw. programmierte Elektrohaushaltsgeräte. 62 % wünschen sich intelligente Haushaltsgeräte wie Herd, Kühlschrank, Waschmaschine oder Kaffeeautomat ausdrücklich nicht. Mit dem Begriff „Smart Cities“ assoziieren die Befragten in erster Linie Umwelt- und Energie­aspekte, intelligente Stadtplanung und vernetzte, lebenswerte Städte. Neben den Bereichen Energie, Sicherheit und Verkehr genießen die Themen Indus­trie 4.0, E-Government, mobiles Echtzeit-Internet, Home Office, Logistik, Smart Home & Building sowie Telemedizin und technische Assistenzlösungen für den Alltag mit Werten zwischen 36 und 44 % eine hohe Priorität. Für ­die repräsentative VDE-Verbraucherstudie wurden 1003 Bundesbürger befragt, davon 51 % Frauen und 49 % Männer.


  1. Viele Baustellen auf dem Weg zu Smart Cities
  2. Intelligent, integriert und vernetzt
  3. Smart City ja, vernetzter Kühlschrank nein

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.