RFID

Der intelligente Werkzeugschrank

4. September 2015, 9:48 Uhr | Inka Krischke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Weichenstellung Richtung Industrie 4.0

RFID ist in Produktionshallen nicht nur mit Gewichtssensoren kombinierbar, sondern ebenso mit Taktzählern, Thermostaten, Feuchtigkeitsmessern und prinzipiell jeder Art von Sensorik. Ist von Industrie 4.0 oder der vierten industriellen Revolution die Rede, geht es meist um futuristisch anmutende Szenarien, in denen intelligente Werkstücke mit ebenso intelligenten Anlagen und Maschinen quasi autark die nächsten Schritte im eigenen Fertigungsprozess aushandeln. Möglich werden soll dieses Szenario unter anderem durch cyberphysische Systeme. Aber dies ist nicht der einzige Weg, breit verteilte Intelligenz in Fabrikhallen zu implementieren. Viele Fertigungsbetriebe nutzen schon heute aktive Transponder zur Markierung von Teilen und Transportbe­hältern, um ihr ERP-System in Echtzeit über den momentanen Aufenthaltsort auf dem Laufenden zu halten.

RFID-UHF-Reader
Ein RFID-UHF-Reader protokolliert genau, welche Werkzeuge aus dem intelligenten Werkzeugschrank entliehen und zurückgebracht werden.
© Feig Electronic

RFID-Chips können zudem bereits absolvierte Stationen im Fertigungsprozess speichern. Passiert der Chip beziehungsweise das damit markierte Werkstück ein Logistik-Tor mit integriertem Reader, erhält das ERP-System unverzüglich eine Meldung über den aktuellen Bearbeitungsstand. Solche Lösungen bieten sich insbesondere bei Produkten mit hoher Variantenvielfalt an, insofern als RFID Transparenz über Lagerbestände sowie über den in der Fertigung befindlichen Komponenten-Anteil schafft. So lässt sich unnötige Vorratswirtschaft abbauen und die damit einhergehende Kapitalbindung auflösen. Zudem kann beispielsweise ein Zulieferbetrieb flexibler auf Kundenwünsche reagieren, wie sie beispielsweise große Auftraggeber in der Automobilindustrie für ihre Just-in-Time-Produktion erwarten.

Transponder kommen prinzipiell für beliebige Status- und Response-Informationen in Frage – auch als Träger für komplette Fertigungspläne. Damit ein zu produzierendes Produkt nahezu selbstständig durch Fertigungsstraßen navigieren und den eigenen Herstellungsprozess moderieren kann, muss allerdings noch der Maschinen- und Anlagenpark in die Echtzeit-Kommunikation mit dem ERP-System eingebunden werden. Dies gelingt zumindest punktuell schon heute durch die erwähnte Kombination der Anlagensensorik mit RFID.

Autor:
Andreas Löw ist bei Feig Electronic in Weilburg zuständig für Marketing und Kommunikation.


  1. Der intelligente Werkzeugschrank
  2. Selbstverwaltendes Werkzeuglager
  3. Weichenstellung Richtung Industrie 4.0

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