Visualisierung in der Automation

Künftig nur noch reine Webtechnik?

19. November 2014, 19:49 Uhr | Andreas Knoll
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Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Ein Standard-Browser reicht nur bei reiner Webtechnik aus

Ronald Düker, Certec EDV: »In der Industrie 4.0 gilt es, den Zugang des Menschen zur Visualisierung von Anlagen zu vereinheitlichen. Sinnvoll umsetzbar ist dies nur über reine Webtechnik.«
Ronald Düker, Certec EDV: »In der Industrie 4.0 gilt es, den Zugang des Menschen zur Visualisierung von Anlagen zu vereinheitlichen. Sinnvoll umsetzbar ist dies nur über reine Webtechnik.«
© Certec EDV

Ronald Düker, Head of Product Marketing bei Certec EDV: Unser HMI/SCADA-System »atvise« ist branchenunabhängig einsetzbar und somit vom Maschinen- und Anlagenbau über Infrastruktur und Energie bis hin zur Gebäudeleittechnik vertreten. Also richten wir uns prinzipiell an alle Kunden, die mit Hilfe flexibler Visualisierungstechnik die Modernisierung ihrer Anlagen vorantreiben, auch ohne gleich die bestehende Steuerungstechnik über Bord werfen zu müssen. Hinzu kommt ein weiterer Aspekt: Unsere Systeme sind auch auf Basis von OPC UA umgesetzt. Dadurch bietet »atvise« ein wirklich standardbasiertes, durchgängiges objekt-orientiertes Engineering.

Ein entscheidender Vorteil von HMI-Systemen in reiner Webtechnik ist, dass die Systeme unabhängig von bestimmten Endgeräten visualisieren, also auf jedem mit einem Standard-Webbrowser ausgestatteten Smartphone, Tablet-PC, HMI-Panel, Laptop oder Leitstandsrechner. Auf dem Weg zur Industrie 4.0 ist dies ein ganz großes Thema - wegen der zunehmenden Dezentralisierung gilt es, den Zugang des Menschen zur Visualisierung von Anlagen zu vereinheitlichen. Nur über reine Webtechnik ist es sinnvoll umsetzbar, einer größeren Zahl von Personen - je nach Benutzerrecht - orts- und geräteunabhängig Zugang zur Visualisierung einer Anlage zu verschaffen. Denn es ist keine Client-Installation nötig - es muss ja nur ein Webbrowser aufgerufen werden.

Zu beachten ist, dass nur bei Lösungen, die in nativer Webtechnik auf Basis der W3C-Standardisierung umgesetzt sind, für eine leistungsstarke HMI nichts anderes erforderlich ist als ein gängiger Standard-Webbrowser, und zwar ohne zusätzliche Software-Installationen oder Plug-Ins wie Java, ActiveX, Flash oder Silverlight.

Des Weiteren skalieren HMI/SCADA-Systeme auf Basis reiner Webtechnik automatisch und unbegrenzt, egal welches Format das betreffende Endgerät bietet. Mit ein und demselben System sowie einmaliger Projektierung funktioniert die grafische Darstellung also automatisch auf unterschiedlichen Bediengeräten. Dank SVG-Vektorgrafiken ist verlustfreies Zoomen - unabhängig von der Auflösung - möglich, was einen ganz anderen Aufbau der GUI erlaubt.

Plug-Ins wie Java, ActiveX, Flash, Silverlight oder sonstige Installationen bringen immer Einschränkungen mit sich. Es fängt schon damit an, dass man sie installieren muss. Das geht aber nicht auf allen Plattformen. Weil Plug-Ins nicht standardkonform sind, sondern proprietäre Applikationen, weiß man auch nicht, wie lange sie jeweils noch weiterentwickelt werden.

SPS IPC Drives: Halle 7, Stand 391

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