Mit 346 Industrierobotern pro 10.000 Mitarbeiter im produzierenden Gewerbe hat Deutschland laut Zahlen der International Federation of Robotics (IFR) von 2019 die vierthöchste Roboterdichte weltweit. Der globale Durchschnitt beträgt 113 Einheiten – mehr denn je.
Im Vergleich der Weltregionen haben Westeuropa insgesamt (225 Einheiten) und die skandinavischen Länder (204 Einheiten) die am stärksten roboterbasierten Fertigungsstätten – gefolgt von Nordamerika (153 Einheiten) und Südostasien insgesamt (119 Einheiten). Die Top-10-Länder mit robotergestützter Produktion sind: Singapur (1), Südkorea (2), Japan (3), Deutschland (4), Schweden (5), Dänemark (6), Hong Kong (7), Taiwan (8), USA (9) und Belgien/Luxemburg (10).
»Die Roboterdichte errechnet sich aus der Anzahl von Industrierobotern im operativen Bestand in Relation zu den Beschäftigten«, erläutert Milton Guerry, President der IFR. »Diese Kennzahl macht es möglich, unterschiedlich große Nationen im weltweiten Automatisierungsrennen miteinander zu vergleichen.«
Singapur, das Land mit der weltweit höchsten Roboterdichte, verzeichnet 918 Industrieroboter pro 10.000 Arbeitnehmer im produzierenden Gewerbe 2019. Wichtigster Akteur ist dort die Elektronikindustrie mit einem Anteil von 75 Prozent des operativen Industrieroboter-Bestands. Industrieroboter werden dort besonders bei der Herstellung von Halbleitern und Computerperipheriegeräten eingesetzt.
Auf dem zweiten Platz folgt Südkorea mit 868 Einheiten pro 10.000 Arbeitnehmer. Das Land ist mit Unternehmen wie Samsung und LG marktführend bei der Produktion von LCDs und Speicher-ICs. Darüber hinaus ist Südkorea ein wichtiger Standort für die Automobilindustrie und die Herstellung von E-Auto-Batterien.
Japan (364 Roboter pro 10.000 Arbeitnehmer) und Deutschland (346 Einheiten) folgen auf den Rängen drei und vier. Japan ist der weltweit größte Hersteller von Industrierobotern – hier werden sogar Roboter von Robotern hergestellt. 47 Prozent der weltweiten Industrieroboter-Produktion ist „Made in Japan“. Die Elektro- und Elektronikindustrie kommt in Japan auf einen Anteil von 34 Prozent, die Automobilindustrie auf 32 Prozent und die Metall- und Maschinenbauindustrie auf 13 Prozent des operativen Bestands.
Deutschland ist der mit Abstand größte Industrieroboter-Markt in Europa – 38 Prozent des gesamten europäischen Bestands werden in den Fabriken zwischen Nordsee und Alpen eingesetzt. Die Roboterdichte in der deutschen Automobilindustrie zählt zu den größten weltweit. Gleichzeitig stieg die Zahl der Beschäftigten in der Automobilbranche kontinuierlich an – von 720.000 Mitarbeitern im Jahr 2010 auf zuletzt 850.000 Beschäftigte im Jahr 2019.
Schweden rangiert mit einer Roboterdichte von 274 Einheiten auf dem fünften Platz. Auf die metallverarbeitende Industrie entfällt dabei ein Marktanteil von 35 Prozent, und weitere 35 Prozent des operativen Bestands an Industrierobotern werden in der Automobilfertigung eingesetzt.
Die Roboterdichte in den USA stieg 2019 auf 228 Einheiten – weltweit Rang neun. Die Produktionszahlen von Autos und leichten Nutzfahrzeugen erreichten dort in jenem Jahr das zweitgrößte Produktionsvolumen weltweit. Ebenso wie der größte Automarkt China gelten die USA als besonders wettbewerbsintensiver Standort für die internationale Automobilindustrie.
Die Roboterdichte in China steigt dynamisch an und erreicht im produzierenden Gewerbe weltweit Platz 15. Neben der Automobilfertigung ist China auch ein wichtiger Hersteller von elektronischen Geräten, Batterien und Halbleiterbauelementen.