Automatisierung

Das verflixte siebte (Konjunktur-)Jahr

5. Januar 2011, 16:24 Uhr | Florian Güldner, Analyst bei der ARC Advisory Group
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Wohin gehen wir?

Die Prognose der ARC Advisory Group im Vergleich zu einem Best-Case- und einem Worst-Case-Szenario
Die Prognose der ARC Advisory Group im Vergleich zu einem Best-Case- und einem Worst-Case-Szenario
© ARC Advisory

Die meisten Experten haben wäh­rend der Krise prognostiziert, dass sich der Markt nach der Krise in relativ moderatem Maße erholen wird. Das bedeutet ein Wachstum von rund 7 Prozent pro Jahr, wie es die Automatisierungsmärkte in der Vergangenheit oft hatten. Die meisten Firmen haben sich jedoch sehr rasch erholt, und das schnel­le Wachstum 2010 erinnert eher an die absoluten Boomjahre als an ein gemäßigtes Wachstum. Schuld daran ist sicherlich auch ein Back­lash-Effekt: Aufgeschobene Inves­titionen werden nun nachgeholt, auch solange die Zinsen noch re­lativ günstig sind.

Best Case (Grafik 3): In diesem Szenario Rosa-Rot. Das bedeutet, die Schuldenkrise wird nicht auf die Realwirtschaft durchschlagen, und auch die Volkswirtschaften mit gegenwärtig unterdurch­schnittlichem Wachstum werden bald wieder kräftig anziehen. Die Nachfrage aus den Schwellenlän­dern hilft weiter bei der Erholung. Alle positiven Faktoren sind mittel bis langfristig, so dass das Wachs­tum auch im Jahre 2012 hoch bleibt.

Worst Case: Dieses Szenario ist genauso unwahrscheinlich wie das Best-Case-Szenario. Aller­dings wird hier eine erneute Krise noch ausgeschlossen. Das heißt, dass die rot gestrichelte Linie den Verlauf der Automatisierungs­märkte zeigt, wenn die heimische Konjunktur langsamer in Fahrt kommt und auch die Schwellen­länder die wichtigen Impulse nicht setzen können.

Die Prognose der ARC Advisory Group im Vergleich zu einem Double-Dip- und einem Aufholjagd-Szenario
Die Prognose der ARC Advisory Group im Vergleich zu einem Double-Dip- und einem Aufholjagd-Szenario
© ARC Advisory Group

Zwei weitere denkbare Szena­rien sind die starke Aufholjagd und das Double-Dip-Szenario (Grafik 4). Ersteres bezeichnet den Fall, dass das momentane, vom starken Aufschwung getrage­ne Wachstum zunächst weiter anhält, sich aber bereits 2012 stark verlangsamt. Das Double-Dip-Szenario geht davon aus, dass sich die Schuldenkrise einiger Eu­roländer stark auf die Realwirt­schaft auswirken und die heimi­sche Nachfrage letztlich so schwä­chen wird, dass die Konjunktur in die nächste Rezession abgleitet.

ARC-Szenario: Die ARC Ad­visory Group geht davon aus, dass das Marktwachstum der Automa­tisierungsbranche in Europe über Branchen und Produktgrenzen hinweg 2010 rund 11 Prozent be­trägt, 2011 noch um wenige Pro­zentpunkte zunimmt und 2012 wieder rund 8 bis 9 Prozent betra­gen wird. Dabei spielen die oben genannten Wachstumsfaktoren eine wichtige Rolle. In diesem Szenario werden die Automatisie­rungsmärkte bereits 2011 das Ni­veau von 2007/2008 wieder errei­chen.


  1. Das verflixte siebte (Konjunktur-)Jahr
  2. Was treibt uns an?
  3. Wohin gehen wir?

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