Embedded-Vision-Systeme eignen sich gut für Edge-Devices und mobile Geräte und lassen sich immer einfacher in Elektronikdesigns integrieren. In Embedded-Vision-Systemen integriert, schafft KI neue Anwendungen. Jan-Erik Schmitt, Geschäftsführer von Vision Components, informiert darüber.
Elektronik: Welche Bedeutung wird Embedded Vision in der Bildverarbeitung künftig erlangen? In welchen Anwendungen wird Embedded Vision zu finden sein?
Jan-Erik Schmitt: Kameras werden zur Standardausstattung ganz vieler Geräte werden – genau so, wie es heute schon in Smartphones, Tablets und rund um Autos der Fall ist. Embedded Vision ist der Schlüssel dazu. Die Technologie lässt sich flexibel an zahlreiche Anwendungen anpassen und ist kompakt, leistungsstark und energieeffizient. Damit eignet sie sich gut für Edge-Devices, Handhelds und mobile Geräte. Hinzu kommt, dass moderne Embedded-Vision-Systeme mit gängigen Prozessoren, smarten Komponenten und Standards wie dem MIPI-Interface immer einfacher in Elektronikdesigns integriert werden können. Das spart Zeit und Kosten bei der Entwicklung und trägt ebenfalls zum Boom der Technologie bei.
Wir sehen schon heute eine große Nachfrage nach Kameras und Systemen für smarte Haushaltsgeräte, für intelligente Verkehrsführungs- und Parkplatz-Management-Lösungen in Städten, für Drohnen in der Landwirtschaft, für autarke Medizintechnik- und Laborgeräte oder auch für Pfandautomaten, um nur einige Beispiele zu nennen. Hinzu kommen unzählige Anwendungen in der Industrie, von Handgeräten zum Messen und Prüfen bis zur Qualitätskontrolle. Mit aktuellen Prozessoren findet die Datenverarbeitung dabei komplett in den Embedded-Vision-Systemen statt, sodass sie völlig unabhängig eingesetzt werden können.
Welche Rolle wird künstliche Intelligenz in der Bildverarbeitung künftig spielen, und welche Aufgaben wird sie erfüllen?
Künstliche Intelligenz schafft neue Anwendungen für Embedded Vision. Dabei muss es nicht immer um selbstfahrende Autos und andere ebenso komplexe wie kritische Anwendungen gehen. Nehmen wir einmal das Beispiel Smart City: Hier kann KI auf Kameradaten freie Parkplätze erkennen und Verkehrsteilnehmer entsprechend lotsen. Ist ein vermeintlich freier Parkplatz dann durch ein temporäres Schild gesperrt oder anderweitig blockiert, ist das etwa so, als wäre ein anderes Auto eben schneller gewesen. Schaden entsteht dadurch nicht. Genau solche Aufgaben, die das Leben und Arbeiten in Zukunft dank Embedded Vision und KI leichter, bequemer und effizienter machen, gibt es unzählige. Startups und etablierte Unternehmen haben hier tolle Ideen und Projekte. Es ist sehr spannend, mit ihnen gemeinsam an der Umsetzung zu arbeiten.