Wechselrichter oder Power-Management auf Modulebene?

1. Februar 2011, 12:31 Uhr | Heinz Arnold
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Monitoring gibt’s oben drauf

Bernd Neuner, Tigo Energy: »Panels, die ihre eigene Qualität dokumentieren, werden sich durchsetzen, zuerst auf kleinen Dächern, dann wird der Preis sinken und der Weg führt schnell aus der Nische.«

Ursprünglich dafür entwickelt, den Ertragsverlust durch temporäre Verschattung sowie durch Modul-Missmatch zu reduzieren, führen die Hersteller der MLPMs nun auch verstärkt weitere Vorteile ins Feld: Ein besserer Schutz im Brandfall und die Möglichkeit, die Anlagen besser überwachen zu können bis hin zum Diebstahlsschutz. Safety-Shut-Down- und Arc-Detection-Funktionen würden laut Ralph Nolte von National Semiconductor in den USA voraussichtlich demnächst gesetzliche Vorschrift. Außerdem können MLPMs die Bypass-Dioden ersetzen, die relativ viel Energie fressen. »Den DC-Teil des Inverters können wir sehr gut auf die Ebene der Module verlegen«, so sein Fazit.

Unterschiedliche Ansätze

Zwei dedizierte ASICs hat Solar Edge für das eigene System entwickelt. Damit will das israelische Unternehmen die Zuverlässigkeit erhöhen und die Kosten senken. Das System arbeitet mit allen Wechselrichtern zusammen, Solar Edge bietet jedoch auch einen eigenen Wechselrichter an, der zusammen mit den Optimizern die Systemkosten reduziere und die Effizienz erhöhe, wie Lior Handelsmann von SolarEdge Technologies erklärt: »Damit erhält der Anwender ein durchgängiges System aus einer Hand.« Der Preis der Inverter läge auf dem Niveau der traditionellen Typen. Insgesamt habe Solar Edge im vergangenen Jahr Systeme mit einer Leistung von 50 MW ausgeliefert.

Eine Stufe weiter geht Enecsys, die vollständige Microinverter entwickelt hat und damit traditionelle Wechselrichter komplett ersetzen will. Das Unternehmen erklärt, dass die typische Lebensspanne eines Microinverters von Enecsys bei  über 25 Jahren liegt. Das wäre deutlich mehr als herkömmliche Wechselrichter erreichen. Dr. Alaa Mohd, Sales Manager Cetnral Europe von Enecsys, führt dies darauf zurück, dass die Microinverter weder mit Elektrolytkondensatoren arbeiten noch mit Optokopplern, deren Lebenszeiten eben begrenzt seien. Statt Elektrolytkondensatoren verwendet Enecsys Dünnfilmkondensatoren, die bei 105 °C 30.000 Stunden erreichen.

National Semiconductor hat mit Solarmagic ein DC/DC-System entwickelt, das ebenfalls die Anpassung auf Modulebene durchführt und sich in Module integrieren lässt. Außerdem bietet das Unternehmen die ICs auch separat an, so dass die Anwender sich ihr System je nach Wunsch zusammen stellen können.

 

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