Photovoltaik-Anlagen und die darin verbaute Elektronik stellen hohe Vermögenswerte dar. Umso wichtiger ist der Schutz ihrer Systeme und Anlagen vor Überspannungen und -strömen. TDK-EPC bietet dafür zuverlässige kostengünstige Lösungen: thermisch geschützte Varistoren und gasgefüllte Überspannungsableiter von Epcos.
Photovoltaik-Anlagen werden an exponierten Positionen wie Dächern und zunehmend auch auf Freiflächen errichtet. In der Folge ergeben sich hohe Risiken durch Überspannungen, die sich durch lange Leitungen zwischen Solarmodulen und Wechselrichtern auf DC-Ebene sowie Zuleitungen zum Netz auf AC-Ebene noch weiter erhöhen. Abbildung 1 zeigt den Aufbau eines Solarinverters. Dieser wandelt die Gleichspannung der Solarmodule in Wechselspannung um, die sich dann in das Netz einspeisen lässt.
Umfassender Schutz am Invertereingang
Üblicherweise werden für den Gleichspannungseingang des Solarinverters Metalloxid-Varistoren mit einer Nennspannung von 1000 VDC verwendet. Je nach zu bedienender Netzspannung kommen für den Ausgang des Inverters Varistoren mit einer Spannung von beispielsweise 300 VRMS in Frage. In beiden Fällen können zusätzlich noch gasgefüllte Überspannungsableiter für weiterführenden Schutz sorgen. Abbildung 2 zeigt häufige Schaltungsvarianten für den Gleichspannungseingang von Solarinvertern. In der einfachsten Ausführung (Abbildung 2a) wird nur ein Varistor zum Beispiel mit einer Nennspannung von 1000 VRMS und einem Scheibendurchmesser von 20 mm verwendet. In diesem Fall beträgt die Nenngleichspannung 1414 VDC und die Klemmspannung 2970 V bei 100 A.
Schaltungen nach Abbildung 2b arbeiten mit zwei in Serie geschalteten Varistoren. Sie sollten, um denselben Schutz zu bieten, für 550 VRMS (745 VDC) ausgelegt sein. Diese Variante bietet den Vorteil, dass die Klemmspannung bei einem Ableitstrom von 100 A nur noch 2710 V beträgt und damit die Überspannung weiter begrenzt. Außerdem verteilt sich die zu absorbierende Energie auf beide Bauelemente, der Stressfaktor sinkt. Bei der Variante nach Abbildung 2c wird zusätzlich ein gasgefüllter Überspannungsableiter zwischen den Varistoren gegen Erde geschaltet. Gerade beim Versagen oder stressbedingter Alterung eines oder beider Varistoren schafft diese Variante Abhilfe und bietet noch ausreichenden Schutz. Dabei ist der Ableiter so zu wählen, dass er selbst beim Ausfall beider Varistoren nicht in einen dauerhaft leitenden Zustand übergeht.
Im Prinzip gibt es auf der Netzseite die gleichen Beschaltungsmöglichkeiten. Für die in Europa üblichen Netzspannungen von bis zu 240 VRMS empfehlen sich Varistoren mit Ansprechspannungen von 300 VRMS oder 320 VRMS. Im Wesentlichen sind diese Beschaltungen weitgehend identisch mit den Eingangsbeschaltungen von Standard-Stromversorgungen für den Netzbetrieb.
Solarinverter gehören zu einem verhältnismäßig jungen Technologiegebiet, es existieren deshalb noch keine Langzeitstudien über ihr Alterungsverhalten und wie sich dies auf die darin verwendeten Schutzbauelemente auswirkt. Von Stromversorgungen und anderen Geräten ist jedoch bekannt, dass es bei Halbleiter-basierten Bauelementen wie keramischen Varistoren zu einer Degradation kommen kann. Ursache dafür sind sich ständig wiederholende Pulsbelastungen mit geringer Amplitude. Degradation führt zu einem Ansteigen des Leckstroms. Ist es nicht möglich, die dadurch ansteigende Verlustleistung in dem Bauelement durch Konvektion abzuführen, kommt es in Extremfällen zu einer ständig steigenden Erhitzung, die zu einem Kurzschluss und der Zerstörung des Varistors führen kann.