Mindestens 310 Milliarden Dollar jährlich werden im Energieeffizienzmarkt weltweit umgesetzt. Das schreibt die Internationale Energie Agentur IEA in ihrem »Energy Efficiency Market Report 2014«.
Maria van der Hoeven, IEA Executive Director, sagte: »Energieeffizienz entwickelt sich derzeit von seiner Nischenexistenz hin zu einem etablierten Marktsegment, bei zunehmendem Interesse institutioneller Kreditgeber und Investoren.«
Der jetzt jährlich erscheinende Report konstatiert die Entstehung eines neuen Finanzierungsmarktes für Energie-Effizienz-Investitionen. Energie-Effizienz-Investitionen seien entscheidend zur Verbesserung der Energieproduktivität, der Maßeinheit, die die zur Produktion einer Größeneinheit des Bruttosozialprodukts nötige Energiemenge beschreibt. Zwischen 2001 und 2011 sank die verbrauchte Endenergiemenge global um fünf Prozent, 1,732 Milliarden Tonnen Öl-Äquivalente wurden insgesamt in einem Jahrzehnt eingespart, so viel wie Deutschland und die USA gemeinsam in einem Jahr an Energie verbrauchten.
Auf vier Jahrzehnte hochgerechnet haben die Energieeffizienzinvestitionen das Äquivalent des EU-Energieverbrauchs des Jahres 2011 eingespart. Die IEA stellte fest, dass die Senkung des Energieverbrauchs in den Industrieländern sich nicht in den schnellwachsenden Schwellenländern wiederholt. Daher bestehen momentan die größten Potentiale für Energieeinsparungen, effiziente Transportmittel und Infrastruktur außerhalb der OECD. Die IEA schätzt, dass bis 2020 Treibstoffkosten im Transportbereich in Höhe von 190 Milliarden Dollar eingespart werden könnten.
Das jährliche Volumen des Energieeffizienzmarktes, das mittels Schulden oder sonstigen Finanzinstrumenten vorfinanziert wurde, veranschlagt die IEA auf 120 Milliarden Dollar jährlich.
Die deutsche Energie-Agentur (dena) begrüßte die Ergebnisse des Berichts und sieht insbesondere für deutsche Unternehmen ein großes Potenzial.
»Energieeffizienz ist ein Konjunkturprogramm für deutsche Unternehmen«, sagt Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. »Allein für Deutschland geht die dena davon aus, dass zur Erreichung der von der Bundesregierung bis zum Jahr 2020 gesetzten Effizienzziele rund 100 Milliarden Euro an Investitionen notwendig wären, mit denen dann 130 Milliarden Euro an Energiekosten eingespart werden können«, so Kohler weiter. »Die Bundesregierung muss nun bei der Ausgestaltung des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz die richtigen Weichen stellen, um die Energieeffizienzmärkte in Deutschland voranzubringen.«