Wenig Auswirkungen erwartet

Österreichs Smart Meter-Zwang soll wegfallen

4. Juli 2013, 10:41 Uhr | Hagen Lang
Bild 1. Ein „smart meter“ erfasst in kurzen Zeitabständen die Energieaufnahme eines Haushalts und sendet die Daten automatisch an den Energieversorger.
© EVB

Die gesetzliche Pflicht für Österreicher, einen digitalen Stromzähler zu akzeptieren, wird wohl um eine Opt-Out-Option ergänzt. Experten erwarten allerdings keine großen Auswirkungen durch die Abschaffung des Smart Meter-Zwanges.

Diesen Artikel anhören

Wie futurezone.at berichtet , hat der österreichische Nationalrat einen Antrag verabschiedet, der Mietern eine Opt-Out-Option bei Smart Metern einräumt. Bisher gab es keine Möglichkeit, einen fernauslesbaren Zähler abzulehnen.

Der Änderungsantrag bestimmt, dass »der Netzbetreiber den Wunsch eines Endverbrauchers, kein intelligentes Messgerät zu erhalten, zu berücksichtigen« hat. Nach den Erfahrungen der Linz AG, die bisher 86.000 Zähler ausgetauschte, hat die Bevölkerung allerdings nichts gegen Smart Meter, nur zwei Personen hatten einen Zählertausch durch die Linz AG abgelehnt.

Man rechnet deshalb nicht damit, dass das ursprüngliche Ziel, Österreich bis 2019 mit 5,5 Millionen Smart Metern flächendeckend auszurüsten, verfehlt wird. Der bisherige Automatismus, dass Stromverbrauchsdaten von Kunden alle 15 Minuten fernausgelesen wurden, ist im verabschiedeten Antrag durch eine tageweise Stromauslesung ersetzt worden. Die 15-minütige Auslesung ist nur noch als Opt-In-Option vorgesehen. Einige Österreicher hatten Angst, man könne ihre Verbrauchsgewohnheiten ausforschen, etwa staatliche Stellen, »Konzerne« oder Kriminelle herausfinden, ob und wann Elektroherd, TV oder die Mikrowelle betrieben werden und so ihre verfassungsmäßigen Rechte als Österreicher beeinträchtigen.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Smart City/Building/Home

Weitere Artikel zu Netze (Smart Grid)