Bis 2020 will die Bundesregierung die installierte Offshore-Leistung von heute 200 MW auf 10 GW maximieren. An dem Ausbau der Offshore-Netzanbindung in der Nordsee arbeitet etwa Siemens mit der 11.000 Tonnen schweren Konverterplattform 'HelWin1', die kürzlich nordwestlich der Insel Helgoland installiert worden ist.
Die Offshore-Konverterstation 'Helwin1' wird die Windparks 'Nordsee Ost' und 'Meerwind' ans Festland anbinden. Sie wandelt den in den Windparks gewonnenen Strom mit einem Volumen von bis zu 576 MW Leistung in Gleichstrom um und leitet ihn über ein Seekabel an das 85 Kilometer entfernte deutsche Festland weiter. Ab dem kommenden Jahr kann der Netzbetreiber und Auftraggeber Tennet somit Windstrom zur Versorgung von über 500.000 Haushalten ans deutsche Festland bringen. Die ebenfalls von Siemens gelieferte Landstation liegt in Büttel nordwestlich von Hamburg. Dort wird die elektrische Energie zur Einspeisung ins Netz wieder in den erforderlichen Wechselstrom konvertiert.
'HelWin1' ist voll automatisiert, alle Systeme werden sich ab kommendem Jahr von Land aus überwachen und steuern lassen. Kameras und Sensoren sollen ein vollständiges Bild über den jeweiligen Betriebszustand ermöglichen. Die Mannschaftsquartiere auf der Plattform können dann bei zukünftigen Wartungsarbeiten genutzt werden. Siemens wurde von Tennet für zunächst fünf Jahre mit der Wartung der Netzanbindung beauftragt.
Mitte 2010 hatte Tennet das Konsortium aus Siemens und dem italienischen Kabelspezialisten Prysmian mit der Offshore-Netzanbindung 'HelWin1' beauftragt. Insgesamt realisiert das Konsortium vier Nordsee-Netzanbindungen für Tennet: 'HelWin1' und 'HelWin2' vor Helgoland sowie 'BorWin2' vor Borkum und 'SylWin1' vor Sylt.