48-MWp-Projekt an BNP Clean Energy Partners verkauft

Liquiditätszufluss stärkt Marktposition der S.A.G. Solarstrom

4. April 2012, 14:15 Uhr | Carola Tesche
Dr. Karl Kuhlmann: » Wir haben dieses Projekt unter schwierigen Marktbedingungen erfolgreich abgeschlossen.«
© SAG Solarstrom

S.A.G. Solarstrom hat das norditalienische 48-MWp-PV-Projekte Serenissima an eine Tochtergesellschaft der BNP Paribas Clean Energy Partners für einen Kaufpreis in dreistelliger Millionenhöhe verkauft und Gesellschaftsanteile übertragen.

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Nach Forderungsausgleich und Tilgung der Projektzwischenfinanzierung in Höhe von rund 80 Mio. Euro flossen der S.A.G. Solarstrom am 30. März 2012 liquide Mittel in Höhe von über 50 Mio. Euro zu.

»Wir haben dieses Projekt unter schwierigen Marktbedingungen erfolgreich abgeschlossen«, sagt Dr. Karl Kuhlmann, CEO von S.A.G. Solarstrom. »Durch die Einführung des Conto Energia IV im Frühjahr 2011 waren wir gezwungen, die Bauzeit um mehrere Monate zu verkürzen, um eine attraktive Rentabilität für den Investor darstellen zu können.«

Erfolgreicher Verkauf in schwierigem Marktumfeld

Die Wirtschafts- und Finanzkrise in Europa hat die Käuferzielgruppe für PV-Projekt im Megawattbereich deutlich eingeschränkt. Lediglich internationale, größere institutionelle Investoren kommen für Großprojekte dieser Art in Frage. Dennoch ist es der S.A.G. Solarstrom Gruppe gelungen, innerhalb weniger Monate einen Verkaufsabschluss zu realisieren.

»Mein Vorstandskollege Oliver Günther und sein Vertriebsteam haben Gespräche mit etlichen Interessenten geführt, Angebote ausgeschlagen und neu verhandelt. Mit BNP Paribas Clean Energy Partners haben wir schließlich den wirklich passenden Investor für Serenissima gefunden, der sich vom Marktumfeld und auch von eventuellen Zeitverzögerungen nicht unter Druck setzen lässt«, sagt Kuhlmann. 

Langfristige Projektfinanzierung durch Bankenkonsortium

Der Deutsche Bank Konzern hatte im Juni 2011 eine Projektzwischenfinanzierung in Höhe von rund 80 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Anfang März 2012 hatte die S.A.G. Solarstrom über ihre Projektgesellschaft Enersol, Rovigo, die langfristige Projektfinanzierung für den Solarparkt mit einem Bankenkonsortium aus Deutscher Bank, Bayerischer Landesbank, Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale und KfW IPEX-Bank abgeschlossen. Der Darlehensvertrag über 118 Mio. Euro zu marktadäquaten Konditionen hat eine Laufzeit von 17 Jahren. Weitere 9,8 Mio. Euro Darlehen hat die S.A.G. Solarstrom Gruppe der Projektgesellschaft zur Verfügung gestellt, davon 6 Mio. mit einer Laufzeit von fünf Jahren, der Rest mit einer Laufzeit bis maximal zum Jahresende 2012.

Technisch anspruchsvolle Komplettlösung

Die S.A.G. Solarstrom Gruppe hatte die PV-Anlage in Canaro bei Rovigo in der Region Venedig errichtet und im August 2011 ans Netz angeschlossen. Auf einer Grundfläche von ca. 120 ha wurden rund 210.000 polykristalline Module, 44 MW-Wechselrichterstationen und mehr als 2700 t Stahl verbaut.  Die Anlage produziert jährlich rund 65.000 MWh und kann damit 14.700 Vier-Personen-Haushalte versorgen. Gleichzeitig spart der Solarpark jährlich 44.000 t CO2 ein. Zur direkten Einspeisung des Stroms in das Hochspannungsnetz hatte die S.A.G. Solarstrom Gruppe ein eigenes, erweiterungs- und lastmanagementfähiges Umspannwerk gebaut. Die Umspannstation wurde 2011 wie geplant an den italienischen Netzbetreiber Terna S.P.A. veräußert.

Die Anlage ist mit einem Überwachungs- und Sicherheitssystem ausgestattet. meteocontrol überwacht die Leistung des Solarparks rund um die Uhr online. 60 Wärmebildkameras und 11 zusätzliche Überwachungskameras überwachen den 6 km langen Sicherheitszaun und sind ebenso wie die Bewachung durch geschultes Sicherheitspersonal rund um die Uhr Bestandteil des Sicherheitskonzeptes.

Stärkung der Marktposition  

Nach Forderungsausgleich und Tilgung der durch den Deutschen Bank Konzern gewährten Projektzwischenfinanzierung in Höhe von rund 80 Mio. Euro fließen der S.A.G. Solarstrom heute liquide Mittel in Höhe von über 50 Mio. Euro zu. Damit wird die S.A.G. Solarstrom auch temporäre, durch das Großprojekt bedingte Bilanzeffekte zum 31. Dezember 2012, bereits in der Bilanz zum 31. März 2012 wieder eliminieren können. Die Bilanzsumme wird sich vom 31. Dezember 2011 auf den 31. März 2012 nahezu halbieren und die Eigenkapitalquote wird wieder auf über 30 Prozent steigen.


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