Photovoltaik und Energiepreise

Leserbriefe zu PV: Von rosigen Zeiten bis zu Gegenwind

8. Februar 2011, 12:13 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Mit Dezentralisierung für Marktwirtschaft sorgen!

Derzeit ist unsere Energieversorgung geprägt von wenigen großen Konzernen, die die Märkte unter sich aufteilen und damit jeweils Monopole besitzen. In einer Monopolwirtschaft bildet sich der Preis nicht wie in einer Marktwirtschaft durch Angebot und Nachfrage sondern der Monopolinhaber kann den Preis bestimmen.

So kommt es zu sehr großen Gewinnen (z.B. EON pro Jahr 15 Mrd. €). Diese Gewinne wiederum ermöglichen es dem Monopolinhaber, auf Politik und Medien Einfluss zu nehmen, um seine Monopolstellung zu halten. Die Stärke der großen
Energiekonzerne sind zentralistisch organisierte Großkraftwerke. Die Zukunftskonzepte unserer Bundesregierung sehen zu einem großen Prozentsatz (> 2/3) weiterhin Großkraftwerke vor (DESERTEC, Offshore-Windenergie). Dezentrale Bestandteile an der zukünftigen Energieversorgung (Photovoltaik, Onshore-Windenergie) haben nur einen vergleichsweise kleinen Anteil in diesen Konzepten. Auch das Thema Energiespeicherung wird eher für Großkonzerne favorisiert (Pumpspeicherkraftwerke in Norwegen) anstatt die gesetzlichen Voraussetzungen für eine konsequente dezentrale Speicherstruktur zu schaffen.

Meine Hoffnung ist, dass diese Konzepte so nicht realisiert werden, sondern dass dezentrale Strukturen in der Zukunft einen größeren Anteil in der Energieversorgung einnehmen. Die sich dadurch entfaltende Marktwirtschaft sorgt in der Regel sehr effizient für niedrige Preise. Bestandteile des Systems, für die eine marktwirtschaftliche Struktur nicht sinnvoll ist (z.B. das Versorgungsnetz), sollten meiner Meinung nach besser in öffentlicher Hand verwaltet werden, um private Monopolbildung zu verhindern.

Heiko Böhmer
heiko.boehmer@arcor.de


  1. Leserbriefe zu PV: Von rosigen Zeiten bis zu Gegenwind
  2. Kampf um Solarstrom auf zehn Jahre
  3. Mit Dezentralisierung für Marktwirtschaft sorgen!
  4. Gegenwind für Photovoltaik
  5. Langfristig kein Gegenwind

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