Das Anforderungsprofil an die Gleitlager ist sehr hoch. Sie müssen über Jahrzehnte witterungsbeständig sein, Schmutz und Feuchtigkeit aushalten und einfach zu montieren sein. Auch Gewicht durch Schneelasten spielt eine Rolle. Außerdem treten in Teilbereichen hohe Belastungen auf, weil relativ starke Drehbewegungen auf die mechanische Grundkonstruktion einwirken. An den Eckpunkten, an denen das Seil zieht, entstehen Zugbelastungen, die mehrere 100 kg betragen können.
Um den Werkstoff zu ermitteln, der für die Einsatzbedingungen am besten geeignet ist, hat igus verschiedene Belastungsberechnungen durchgeführt und nach dem Ausschlussverfahren den Werkstoff iglidur P empfohlen. Im Gegensatz zu Anwendungen im Maschinenbau rotieren die nicht eingepressten Gleitlager um vollverzinkte Oberflächen. Deshalb besteht wegen der erforderlichen Einbautoleranzen das Restrisiko, dass das Lager sowohl außen als auch innen festsitzen kann. Die Tests im Vorfeld haben gezeigt, dass das Polymer-Gleitlager damit keine Probleme hat. Die Lager laufen in den Nachführsystemen vom ersten Tag an, ohne dass es zu unnötigen Stillständen kommt.
In den Zweiachssystemen kommt am Steuerhebel mit iglidur N54 ein weiterer Werkstoff von igus zum Einsatz. Das Biopolymer besteht zu 54 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen, ist universell einsetzbar und erfüllt sämtliche Anforderungen an Schmiermittel- und Wartungsfreiheit. Der Werkstoff iglidur Q2 ist für sehr hohe Belastungen ausgelegt und arbeitet in einem Zweiachssystem, das in den Schweizer Bergen auf einer Höhe von 1800 m aufgestellt ist. Auch unter den extremen Temperaturen hat das verschleißfeste Lager laut Thomasvogel bisher ohne Probleme gearbeitet.