ZVEI und Deloitte entwickeln Lebenszykluskosten-Berechnungstool

Investitionen in Energieeffizienz rechnen sich!

5. März 2012, 9:08 Uhr | Karin Zühlke

Energieeffiziente bzw. Energieeffizienz schaffende Technologien und Produkte sind auf den ersten Blick oft teurer als traditionelle Effizienz- und Modernisierungsmaßnahmen – so lautet zumindest ein gängiges Vorurteil.

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Dass es sich aber durchaus lohnt, genauer hinzusehen, zeigt das Lebenszykluskosten-Berechnungstool (LCE = Lifecycle Cost Evaluation), das der ZVEI zusammen mit Deloitte entwickelt hat.

Das Tool steht unter www.zvei.org/Lebenszykluskosten kostenfrei zum Download zur Verfügung.

Mit Hilfe des Tools soll der Anwender errechnen können, dass sich über den Lebenszyklus einer Produktionsanlage die Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung und zur Senkung der Lebenszykluskosten einer Anlage aber meistens auszahlen - und das nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel des Unternehmens. Investitionen in intelligente Technologien wie etwa moderne Mess-, Steuer- und Regeltechnik führen häufig dazu, dass die Kosten für Energie und Emissionsverminderung niedriger werden und sich die Gesamtkosten für Produktion und Entsorgung drücken lassen. Denn durch moderne Automatisierung ihrer Industrieanlagen sind Unternehmen verschiedener Branchen in der Lage, ihre Produktion sicher, sauber und effizient zu steuern.

Meist zeigt sich, dass sich Energieeffizienz über den Lebenszyklus eines Investitionsgutes auszahlt und die reine Betrachtung von Anschaffungskosten oder die Amortisationsrechnung zu kurzsichtig sind. Zwar spricht unter anderem die öffentliche Vergabeverordnung davon, auch Lebenszykluskosten bei der Auswahl zu berücksichtigen. Gleichwohl deuten aktuelle Analysen darauf hin, dass bei diesem Thema noch ein großer Aufklärungs- und Nachholbedarf besteht. Ein nicht zu vernachlässigender Teil der Akteure nutzt zur Beurteilung von Investitionsentscheidungen lediglich den Anschaffungspreis oder die Amortisationszeit (Pay-off), nicht aber ein Rentabilitätsmaß (zum Beispiel Barwert), wie es meist in der Lebenszykluskosten-Betrachtung Anwendung findet.

Warum die Lebenszykluskosten-Betrachtung auf so große Hindernisse stößt, hat die European Business School (EBS) in einer Umfrage ermittelt. Die Begründungen der befragten Unternehmen reichen von »keine Ressourcen«, »keine Anforderungen durch Kunden« bis hin zu »kein Berechnungsmodell verfügbar« und »Zeitaufwand zu hoch«. Dabei lohnt es sich, etwas Zeit und Ressourcen einzusetzen, denn Hersteller und Kunde können gleichermaßen von diesem Weitblick profitieren. Nicht nur weil die Energiepreise voraussichtlich immer weiter steigen werden.


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