In Ihrem aktuellen Editorial loben Sie Holz, oder Pellets, als besonders bequeme Darreichungsform und als CO2-neutrale Energiequelle. Zur Begründung, warum die Verbrennung von Holzpellets aus weit entfernten Quellen nicht CO2-neutral sein soll, sprechen Sie nur die Entfernung an. Vermutlich haben Sie dabei an den Transportaufwand gedacht.
Doch die grundsätzliche Empfehlung von Holz als Energielieferant ignoriert leider einen wesentlichen Punkt: Denn nicht CO2-neutral muss das Ziel sein, auch wenn uns das der auch in dieser Hinsicht schädliche Emmissionshandel nahe legt, sondern nachhaltig. Nachhaltigkeit erfordert selbstverständlich auch CO2-Neutralität, geht aber wesentlich darüber hinaus.
Unter den (illusorischen) Annahmen
DANN wären wir an Nachhaltigkeit schon recht nahe dran. Ignoriert haben wir dabei immer noch den Eingriff in das Ökosystem und seine ggf. dauerhaften Folgen wie z.B. der Verlust des Waldes als Lebensraum für Tiere, für die der Eingriff einer Holz-Bewirtschaftung schwerwiegend ist und der Verlust von Lebensraum durch Umnutzung für die Holzproduktion.
Ein Blick auf die realen Gegebenheiten macht deutlich, wie wenig nachhaltig wir derzeit selbst bei der Verbrennung des eigenen Holzes sind:
Und als ob das nicht schon genügend Kritik wäre, kann es für den ökologische Fußabdruck noch wesentlich schlimmer kommen, wenn die Holzernte nicht möglichst umweltverträglich und/oder nachhaltig erfolgt, wie z.B. beim Ankauf von Holz- oder Holzresten aus Entwicklungs- und Schwellenländern, welches aus Raubbau, d.h. nicht nachhaltiger Holzwirtschaft, stammt. Allein der Ankauf solchen Holzes erhöht bereits die Rentabilität des Raubbaus und fördert damit Umweltschäden.
Ich bin in der Folge zu dem Schluss gekommen, dass nur Sonnenenergie in möglichst direkter Form unser Energieproblem nachhaltig lösen kann. Die Verbrennung von Holz mag als CO2-neutral gelobt werden, ist aber nicht nachhaltig und beim derzeitigen Stand obendrein eine Umweltsünde.
Autor ist der Redaktion bekannt