Kraftwerksleistung auf Basis regenerativer Energien

Holzartige Biomasse ersetzt Kohle

21. November 2011, 12:11 Uhr | Carola Tesche
Um den Bedarf bei einer 10-prozentigen Holzmitverbrennung in Steinkohlekraftwerken decken zu können, müssten rund 7 Mio. t Holzpellets pro Jahr eingesetzt werden.
© dena

Die Mitverbrennung holzartiger Biomasse (Holzpellets) kann in Deutschland bis zu 50 Prozent der Kohle ersetzen und mit knapp 30 Mio. t CO2 rund ein Zehntel der jährlich durch Kohlekraftwerke entstehenden CO2-Emissionen einsparen.

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Das ist das Ergebnis einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena). Um Kohle durch Holz zu ersetzen, müssen geeignete Rahmenbedingungen geschaffen und Nachhaltigkeitskriterien für die Produktion von holzartiger Biomasse eingeführt und beachtet werden.

»Zur Integration steigender Anteile von Strom aus Wind- und PV-Anlagen in das Energienetz ist unter anderem die Vorhaltung gesicherter Kraftwerksleistung erforderlich. Die Mitverbrennung von holzartiger Biomasse in Kohlekraftwerken stellt eine gute Möglichkeit dar, den Anteil erneuerbarer Energien zu steigern und gleichzeitig Versorgungssicherheit zu gewährleisten«, sagt Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena.

Die durch den Einsatz von holzartiger Biomasse in Kohlekraftwerken entstehenden Mehrkosten können derzeit noch nicht vollständig durch die vermiedenen Kosten für den Kauf von CO2-Zertifikaten ausgeglichen werden. Ausgehend von aktuellen Preisen für CO2-Zertifikate, Steinkohle und Holzpellets ergibt sich ein durchschnittlicher Förderbedarf von 3,6 Cent/kWh. Bei steigenden Steinkohle- und CO2-Zertifikatspreisen ist zukünftig mit einem sinkenden Förderbedarf zu rechnen.

Im Vergleich zu anderen regenerativen Energien sind die CO2-Vermeidungskosten relativ niedrig. Sie betragen bei einer Holzmitverbrennung von 10 Prozent in Steinkohlekraftwerken zwischen 27 und 54 Euro/t CO2. Der Durchschnittswert, der im Rahmen des EEG geförderten Technologien, liegt bei rund 80 Euro/t CO2. In Belgien, Dänemark, Großbritannien und den Niederlanden wird die Mitverbrennung bereits heute gefördert.

Eine zentrale Voraussetzung für den Holzeinsatz in Kohlekraftwerken ist die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Bereitstellung und Nutzung von fester Biomasse, die national und international beachtet werden müssen. Über die Einführung von verpflichtenden Kriterien berät derzeit die Europäische Kommission.


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