Umfrage unter Mitgliedsunternehmen

Handelsverband sieht Arbeitsplätze durch Energiewende gefährdet

4. September 2013, 17:01 Uhr | Hagen Lang
Der Nutzen der Energiewende liegt im Auge des Betrachters.
© Enertrag

Die Ertragssituation der Einzelhandelsunternehmen hat sich laut einer aktuellen Umfrage in den letzten Monaten verschlechtert, ein Fünftel der Befragten sieht Arbeitsplätze durch steigende Energiekosten in Gefahr.

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»Die Energiewende braucht einen Neuanfang« resümierte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) eine aktuelle Befragung unter 1200 Handelsunternehmen aller Branchen, Größen und Standorte. Die Akzeptanz der Energiewendekosten schwindet. Ein Fünftel der Befragten sieht Arbeitsplätze durch steigende Belastungen der Ökostromförderungen gefährdet.

Einerseits verbleibt den Kunden weniger Geld für Einkäufe in der Tasche, andererseits müssen gewerbliche Händler selbst immer mehr für Strom aufwenden.

Trotz »wirtschftlicher Erholung«: Zur Gewinnsituation der drei Millionen Arbeitsplätze stellenden Branche stellte HDE-Geschäftsführer Stefan Genth fest, sie habe sich »bei einer Vielzahl der Unternehmen im Jahresverlauf verschlechtert«, vor allem durch höhere Energiepreise. Ein durchschnittlicher Supermarkt müsse pro Jahr etwa 26.500 Euro EEG-Umlage zahlen, die im nächsten Jahr auf 32.500 Euro ansteigen könnten. »Das EEG ist in dieser Form nicht zukunftsfähig«, sagte Stefan Genth. Nicht hinnehmbar sei, dass Privathaushalte und nicht priviligierte Unternehmen per EEG-Förderung Industrien mitfinanzieren müssten. Für die nächsten Monate rechnen 46 Prozent der Befragten mit einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage. »Neben dem Chaos bei der Energiewende hat die Debatte um die Kosten der Euro-Krise und die Einführung einer Vermögensteuer die Stimmung eingetrübt«, so der HDE-Geschäftsführer.


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