Im Rahmen des Solliance-Verbunds werden Jülicher Forscher zukünftig an industrietauglichen Fertigungsverfahren und neuen Materialien im Bereich der Dünnschicht-Photovoltaik arbeiten.
Im Fokus des Solliance-Verbunds stehen Dünnschicht-Silizium-Solarzellen (Si), alternative Materialien für Solarzellen aus Kupfer-Indium-Gallium-Selenid (CIGS) sowie die organische Photovoltaik (OPV). Die Kooperation zielt mittel- und langfristig auf die Entwicklung neuer industriell anwendbarer Technologien im Bereich der Dünnschicht-Photovoltaik ab.
Solliance beschäftigt sich mit Prüf-, Charakterisierungs- und Monitoringmethoden, Laserprozessen zur Strukturierung und monolithischen Serienverschaltung der Module, Lichtmanagement durch mechanische Texturierung der Zelloberfläche, der Entwicklung transparenter leitfähiger Schichten, der Entwicklung neuer Hardware im Bereich der organischen Photovoltaik und Abscheidungs- sowie Beschichtungsverfahren zum Aufbringen der extrem dünnen Schichten.
Das Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung ist eines der weltweit führenden Institute auf dem Gebiet der Silizium-Dünnschicht-Photovoltaik. Der Forschungsbereich Photovoltaik (IEK-5) entwickelt, ausgehend von grundlegenden Arbeiten in der Materialforschung und zum Lichteinfang, neue Konzepte, die zunächst in Laborgröße realisiert und anschließend bis hin zu industrierelevanten Dimensionen und Herstellungsverfahren weiterentwickelt werden.
Die Dünnschicht-Technologie eröffnet innerhalb des wachsenden Photovoltaik-Markts neue Möglichkeiten für flexible, zuverlässige und kostengünstige Solarzellen. Sie eignen sich für unterschiedliche Anwendungen, da sie sich direkt auf Fensterscheiben, Mauerwerk oder beispielsweise Kleidung anbringen lassen. Im Jahr 2011 kamen Dünnschicht-Solarzellen bereits auf einen Marktanteil von rund 10 Prozent, 2020 werden es voraussichtlich bis zu 30 Prozent sein.
Solliance
Solliance ist ein grenzüberschreitender Verbund, zu dem die renommierten Forschungsinstitutionen ECN, imec, Holst Centre, TNO sowie die TU Eindhoven, sowie nun auch das Forschungszentrum Jülich gehören. Solliance zielt darauf ab, die führende Rolle des Dreiecks Eindhoven-Leuven-Aachen (ELAT Region) bei der Weiterentwicklung von Dünnschicht-Solarzellen durch die Verzahnung der Aktivitäten weiter zu stärken. Die Initiative soll insbesondere dazu beitragen, die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur, die Abstimmung von Forschungsprogrammen sowie die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Solar-Wirtschaft zu vertiefen. Finanziell wird Solliance unter anderem von der niederländischen Provinz Noord-Brabant unterstützt.