Über die Option, Kraftstoff aus Mikroalgen zu produzieren, resümieren Wissenschaftler des DBFZ (Deutsches Biomasseforschungszentrum) in einem jetzt veröffentlichten Fachartikel.
Der Artikel geht auf die verschiedenen möglichen Herstellungsverfahren der Biotreibstoffproduktion aus Algen ein. Er zeigt welche energetischen Nutzungspfade praktikabel für die Nutzung von Mikroalgen in der Zukunft erscheinen. Insgesamt wird festgestellt, dass es ohne Anpassung der gesamten Prozesskette von der Algenproduktion bis zur Verarbeitung nicht möglich sein wird, Biokraftstoffe aus Algen dauerhaft im Markt zu etablieren.
Parallel zur Entwicklung des Produktionsprozesses von Algen seien auch die entsprechenden nachgelagerten Prozesse wie die Produktion von Biokraftstoff zu entwickeln. Dabei müsse nicht alles von Grund auf neu erfunden werden. So existieren im Bereich der Biokraftstoffe bereits zahlreiche Prozesse auf dem Markt oder befinden sich in der Entwicklung. Jeder dieser Prozesse hat Vor- und Nachteile in Bezug auf den Einsatz von Mikroalgen.
Durch eine Anpassung an vorhandene Gegebenheiten und die sinnvolle Verknüpfung von Teilprozessen ließen sich effiziente Algen-Biokraftstoff-Produktionsstrecken umsetzen und am Markt etablieren. Neben den technischen Problemen in der Umsetzung seien dabei auch noch bestehende wirtschaftliche Zwänge wie zum Beispiel zu hohe Kosten zu überwinden und offene Fragen bezüglich Umweltschutz und Treibhausgasbilanz zu klären.
Zukunftsperspektiven
Nach Einschätzung der Autoren werden die Versuche, Biokraftstoffe aus Algen zu produzieren, in den kommenden Jahren aus zwei verschiedenen Richtungen kommen. Die erste wird sich vorrangig an Biokraftstoff als Endprodukt mit spezifischen Eigenschaften wie beispielsweise Flugbenzin orientieren. Hierbei seien vor allem die Herstellungskosten von entscheidender Bedeutung.
Die zweite Richtung wird von der Quelle, der Biomasse, ausgehen. Algen werden für bestimmte Zwecke produziert oder fallen in einem Prozess wie zum Beispiel Wasser-, CO2-Sequestrierung und Abwasserbehandlung an. Hauptziel sei jedoch nicht, eine bestimmte Art von Algen mit sehr speziellen Eigenschaften zu produzieren. Dennoch könne auch diese Biomasse mit den richtigen Verfahren für eine energetische Anwendung genutzt werden.
Der vollständige Artikel ist in englischer Sprache unter der folgenden Adresse nachzulesen: www.future-science.com/doi/full/10.4155/bfs.12.14