Im Rahmen der Windenergie-Leitmesse WindEnergy Hamburg findet auch die Fachmesse H2Expo statt. Ihre Themen sind Energiespeicher, Brennstoffzellen, Wasserstofftechnik und Elektromobilität.
Ein wichtiges Thema auf der WindEnergy Hamburg und der H2Expo wird die Speicherung von Windstrom sein. Verschiedene Unternehmen, die in der Windbranche tätig sind, haben auch Komponenten und Lösungen für das Speicherthema im Portfolio.
Aussteller General Electric (GE) hat die Turbine der Reihe »Brilliant« im Programm, ein 2,5-MW-Modell für Standorte mit niedrigen bis mittleren Windgeschwindigkeiten. Eine Neuheit ist die Option einer in den Gleichstromzwischenkreis des Stromrichters integrierten Speicherbatterie. Sie dient vor allem zur Stabilisierung kurzzeitiger Fluktuationen der Ausgangsleistung und zur Frequenzregelung. Die maximale Batterie-Kapazität beträgt 200 kW je Turbine. Es besteht die Wahl zwischen Lithium- und Natrium-Schwefel-Batterien. Das Modell zielt auf eine Prämie ab, die Stromversorger für höhere Netzstabilität dank der Spannungsregulierung zahlen, abhängig von den jeweiligen Netz- und Marktgegebenheiten.
Auch WindEnergy-Hamburg-Aussteller Enercon bietet Speichertechniken für erneuerbare Energien, etwa Inselsysteme mit Windenergieanlagen, Batterien, Schwungräder sowie Wasserstofferzeugung und -speicherung. Gemeinsam mit Partnern arbeitet Enercon an diversen Pilotprojekten zur Energiespeicherung, zu denen das Unternehmen die Windturbinen sowie intern entwickelte Stromrichter, Steuerungstechnik und Systemintegrationstechnik beiträgt. Ein Beispiel eines solchen Pilotprojekts ist die 10-MW-Stromspeicheranlage aus Lithium-Ionen-Batterien, die derzeit gemeinsam mit dem Kooperationspartner »Energiequelle« in dem energieautarken Dorf Feldheim in Brandenburg gebaut wird. Nach der Inbetriebnahme wird die Anlage als regionales Regulierungskraftwerk fungieren. Die gespeicherte Energie kann auf dem öffentlichen Energiemarkt verkauft und in das kommunale Energienetz eingespeist werden.
Auch andere Aussteller werden die Messebesucher über ihre Aktivitäten zum Thema Energiespeicherung informieren. Vanadis Power beispielsweise liefert eine Vanadium-Redox-Flussbatterie an die Energiespeicher Nord GmbH. Die 1-MWh-Anlage kann bis zu 325 kW Spitzenleistung abgeben und gehört laut Vanadis Power zu den weltweit größten dieses Typs. Sie hat eine erwartete Standzeit von 20 Jahren ohne Kapazitätsverlust während der vielen Lade- und Entladezyklen, ist für einen Akkumulator mit hoher Kapazität relativ kostengünstig und auch feuersicherer als andere Batterietypen. Die japanische Sumitomo Electric Industries wird ihre Entwicklungen im Bereich stabiler Energiespeicher vorstellen und ihrerseits die Vorteile von Redox-Flussbatterien einschließlich ihrer Netzintegrationsmöglichkeiten aufzeigen.
Der TÜV Süd bietet ein neues Zertifikat für Energiespeicher mit der Bezeichnung »Renewable Energy Storage Systems« (RESS) an und reagiert damit auf das rapide weltweite Wachstum der erneuerbaren Energien und dezentralen Netze. Zweck dieser Zertifizierung stationärer Speicheranlagen ist die Bereitstellung einer zuverlässigen, transparenten Bescheinigung der Effizienz und Effektivität solcher Anlagen, die für Hersteller, Händler, Installationsbetriebe und Endnutzer gleichermaßen interessant ist. Geprüft werden neben der Dokumentation die mechanischen, elektrischen und Software-Bestandteile der Anlage im Hinblick auf Sicherheit, Umweltschutz und Netzverträglichkeit. Auch die Überprüfung der Fertigung ist enthalten.