Fachtagung der EnergieAgentur.NRW

Energieeinsparpotenzial ist vor allem bei Altbauten noch sehr hoch

29. März 2012, 14:57 Uhr | Carola Tesche
Udo Paschedag: »Die energetische Gebäudesanierung ist ein wichtiger Pfeiler der beschleunigten Energiewende.«
© EnergieAgentur.NRW

Auf der Fachtagung »Gebäudeeffizienz macht Klimaschutz« der EnergieAgentur.NRW diskutierten rund 200 Expertinnen und Experten aus der gesamten Republik unter anderem über ordnungsrechtliche Vorgaben und sinnvolle Sanierungsstrategien. Ihr Fazit: Das Einsparpotenzial für Nordrhein-Westfalens Gebäudebestand ist sehr hoch.

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»Die energetische Gebäudesanierung ist ein wichtiger Pfeiler der beschleunigten Energiewende. Wenn wir den Energieverbrauch in Gebäuden nicht reduzieren, wird die Versorgung aus erneuerbaren Quellen ungleich schwerer – wenn nicht sogar auf absehbare Zeit unmöglich«, sagt Klimaschutz-Staatssekretär Udo Paschedag während der Fachtagung. Allein in NRW gibt es rund 8,6 Mio. Wohnungen, drei Viertel davon vor 1978 und damit vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung errichtet. »Gerade im Gebäudebestand gibt es noch große Energiesparpotenziale. Die zu nutzen ist unsere Pflicht. Aus Gründen des Klimaschutzes, aber auch um unsere Gebäude aufzuwerten«, so der Staatssekretär.

Vor allem die Altbauten sind Energiefresser: »Häuser aus den 1950er oder 1960er Jahren verbrauchen weit über 200 kWh Heizenergie pro Quadratmeter und Jahr. Ihr energetischer Standard ist wurde nie den technischen Möglichkeiten, den energetischen Notwendigkeiten und den klimatischen Erfordernissen angepasst. Richtig saniert lässt sich der Verbrauch deutlich unter 100 kWh senken«, sagt Lale Salur, Architektin bei der EnergieAgentur.NRW.

Die politischen Vorgaben sind deutlich: Um die globalen Klimaschutzziele zu erreichen müssen innerhalb der Europäischen Union bis 2050 die CO2-Emissionen um 80 bis 95 Prozent sinken. Burkhard Schulze Darup, Architekt aus Nürnberg und Referent der Tagung: »Dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn bei der Sanierung und beim Neubau mit den jeweils besten Effizienzstandards gearbeitet und die heutige Sanierungsrate verdoppelt wird. Nur so lässt sich der verbleibende Energiebedarf bis etwa 2050 mit erneuerbaren Energien decken und auf fossile Energieträger verzichten.« Die Sanierung des Gebäudebestands sei langfristig, nachhaltig und basierend auf dem bestmöglichen Standard anzugehen.


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