Stromerzeugung verzweihundertfacht, Kosten halbiert

Donauer: PV-Förderung lohnt sich

1. April 2011, 7:56 Uhr | Heinz Arnold

Die Förderung der Photovoltaik in Deutschland hat sich laut Rudolf Donauer, Geschäftsführer der Donauer Solartechnik, gelohnt: »Der Anteil des Solarstroms hat sich seit 2000 um den Faktor 200 erhöht. Gleichzeitig haben sich die Preise für Photovoltaikanlagen mehr als halbiert.«

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Sein Fazit: »Das Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG ist das Rückgrat einer nachhaltigen Energieversorgung. Ohne seine langfristige Perspektive wären die nötigen Investitionen zum Aufbau der Photovoltaik-Produktionskapazitäten nicht möglich gewesen. Das wird sich für Gesellschaft und Umwelt doppelt und dreifach auszahlen.«

Um dies zu untermauern, geht er auf einige Argumente der Kritiker ein:

Wie viel Strom liefert die Photovoltaik wirklich?

Photovoltaikanlagen trugen 2010 rund zwei Prozent zur Stromerzeugung in Deutschland bei. Nach dem Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung werden es 2020 6,7 Prozent sein, nach Branchenverbänden 10 Prozent. Vielen erscheint das wenig angesichts der finanziellen Förderung. Doch die Photovoltaik musste praktisch bei Null anfangen. Noch 2005 betrug ihr Anteil am Strom 0,2 Prozent. Als das EEG im Jahr 2000 das erste Mal verabschiedet wurde, waren es 0,01 Prozent. Der Beitrag der Photovoltaik hat sich also in zehn Jahren verzweihundertfacht.

Warum braucht die Photovoltaik soviel Geld?

Solarzellen sind Hightech-Halbleiterkomponenten. Was in Handys als winziger Chip vorhanden ist, muss die Photovoltaik in nur wenig geringerer Qualität in Fußballfeldgröße bereitstellen. Am Anfang lebte die Branche nur von den Abfällen der Chipindustrie, deren Mengen aber schon lange nicht mehr ausreichen. Der Aufbau einer Anlage zur Herstellung von Solarsilizium verschlingt einen dreistelligen Millionenbetrag. Erst durch das EEG bekam die Industrie genügend Investitionssicherheit und konnte die solare Rohstoffbasis sichern. Im Übrigen wurde die Förderung des EEG innerhalb von zwei Jahren um über 40 Prozent gekürzt. Teilweise ein richtiger Schritt der Politik, jedoch ist jetzt eine Förderhöhe erreicht, die den weiteren Aufbau gerade noch möglich macht. So verzeichnet der Markt für Solarstrom im 1. Quartal 2011 gegenüber 2010 einen Rückgang um mehr als 70 Prozent.

Wenn Photovoltaik so aufwändig ist, warum entwickelt man sie überhaupt?

Für eine langfristige Vollversorgung mit erneuerbaren Energien brauchen wir die Photovoltaik, das sieht die Regierung genauso wie die Solarbranche. Die Wasserkraft und Windenergie konnten auf etablierten Techniken aufsetzen und haben deshalb schneller höhere Anteile. Wasserkraft trug 2000 4,3 Prozent zur Stromerzeugung bei, im Jahr 2020 werden es nach dem Aktionsplan der Bundesregierung 3,3 Prozent sein, während die Photovoltaik 6,7 Prozent liefert, also mehr als doppelt soviel.

Wird die Photovoltaik denn irgendwann wirtschaftlich sein?

Ja, sicher. Eine Studie des Fraunhofer ISE vom Dezember 2010 berechnet die aktuellen Stromgestehungskosten für kleine Photovoltaikanlagen in Deutschland mit unter 30 Cent pro Kilowattstunde, die reale Preisentwicklung dürfte viel schneller nach unten gehen. Für 2030 erwartet das Institut etwa zehn Cent pro Kilowattstunde – und damit genauso viel wie für den herkömmlichen Kraftwerksmix zu diesem Zeitpunkt. Das unterstreicht auch unser langfristiges Fazit: Herkömmliche Stromerzeugung wird spätestens in zwanzig Jahren teurer sein als Erneuerbare Energien – und wird immer teurer werden. Wir können uns das auch ökonomisch nicht leisten. Dazu kommen die positiven Wirkungen auf Klima und Arbeitsplätze. Um eine kostengünstige Photovoltaik zu entwickeln, brauchen wir aber die Zeit bis dahin und eine kalkulierbare Förderung.


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