Um die Zeit vom ersten Entwurf einer Windenergie-Anlage bis zur Markteinführung zu verkürzen, geht im Frühjahr 2015 in Bremerhaven ein Teststand für Gondeln in Betrieb. Daran können komplette Gondeln bis acht Megawatt auf ihre Mechanik und die elektrischen Komponenten hin geprüft werden.
Ein Lasteinleitungssystem simuliert alle Kräfte und Momente, die auch im Feld auf Gondeln wirken.
In der derzeit leistungsstärksten Netzsimulationsanlage wird ein Stromnetz nachgeahmt. Hier werden die elektrischen Komponenten der Windenergie-Anlagen im Hinblick auf Netzrückwirkungen, Kurzschlüsse und Notstopps untersucht.
Alle Messdaten fließen in den Zertifizierungsprozess ein und ermöglichen es, neuen Anlagen den letzten Feinschliff zu geben.
»Die Tests im Prüfstand helfen, die Zuverlässigkeit der Anlagen – besonders offshore – zu erhöhen«, fasst Martin Pilas, Projektleiter beim Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES, die Vorteile für Hersteller und Parkbetreiber zusammen. »Zudem können die Lasten, die auf den Triebstrang wirken, durch neue Regelstrategien reduziert werden.«
Die Projektinfo-Broschüre »Gondeln im Schnelldurchlauf testen« (15/2014) stellt den Teststand vor: PDF-File der Broschüre. Alternativ ist sie kostenfrei beim BINE Informationsdienst der FIZ Karlsruhe erhältlich.