Im ersten Halbjahr 2013 hielt der Aufwärtstrend neu installierter Windkraftleistung in Deutschland an. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Bundesverbandes WindEnergie e.V. (BWE) und VDMA Power Systems.
Trotz Hiobsbotschaften in Sachen Windkraftausbau aus anderen Ländern, vor allem den USA, wurde in Deutschland beim Ausbau der Windkraft das Vorjahresniveau leicht übertroffen. Das ermittelte die von der Deutschen WindGuard für BWE und VDMA durchgeführte Studie: Für das erste Halbjahr wurden 1.038 MW zusätzliche Leistung an Land installiert sowie 105 MW Leistung im Meer.
BWE-Präsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch erklärt: „Der Zubau im ersten Halbjahr liegt an Land mit 80 Megawatt oder etwa acht Prozent über dem Wert des Vergleichszeitraums 2012. Unsere Annahme für den Ausbau der Windenergie an Land in 2013 in Höhe von 2.700 bis 2.900 Megawatt bestätigt sich mit diesem Wert. Es ist ein erfreulich stabiles Wachstum, wenn man die richtungslose politische Debatte im Frühjahr über Änderungen am EEG berücksichtigt. Während die Bevölkerung und die Industrie an der Energiewende hart arbeiten, hat die Bundesregierung hier noch Nachholbedarf. Politik und Bürokratie behindern nach wie vor eine zügige Energiewende.“
Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems mahnt ebenfalls klare politische Vorgaben an: „Die positiven Zahlen des ersten Halbjahres dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich das Investitionsklima in Deutschland verschlechtert hat. Wir brauchen nach der Wahl schnellstmöglich Klarheit über die politischen Rahmenbedingungen. Ein möglichst eng verzahntes EEG 2.0 und Strommarktdesign 2.0 müssen prioritäre Aufgaben der Energiepolitik der neuen Bundesregierung sein.“
Insgesamt machten die Investitionen in Deutschland mit 2,7 Milliarden Euro sechs Prozent des Weltmarktes aus. Die Windenergieanlagen-Hersteller in Deutschland produzierten 2012 Anlagen im Wert von 6,3 Milliarden Euro, was einem Weltmark-Anteil von 15 Prozent entspricht. 5,8 Milliarden Euro entfielen auf Onshore-Windenergieanlagen und etwa 0,5 Milliarden Euro auf Offshore Windenergieanlagen. Die Exportquote blieb mit 67 Prozent konstant. BWE-Präsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch stellt fest: „Windenergie ist auch in der Krise ein zuverlässiger Konjunktur-Motor.“