Biogasproduktion mit Inkubatoren des Typs BF 115 der Binder GmbH

Biogas: Forschen, um den Gärprozess zu verkürzen

27. Juli 2011, 15:16 Uhr | Andreas Knoll
Ein Labor des Instituts für Landtechnik und Tierhaltung der LfL
© Binder

Die Biogasherstellung hat ihr volles Leistungspotenzial noch lange nicht erreicht. Vor allem bei der Beschleunigung von Gärprozessen bieten sich viele Verbesserungsmöglichkeiten, wie neue Forschungen zeigen. Die Basis der Laborarbeiten bilden Inkubatoren wie die der Binder GmbH in Tuttlingen.

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In der Biogasherstellung braucht es bis zu 200 Tage, um aus einem Substrat wie Mais die maximale Menge Methan zu gewinnen. Die Kuh braucht dafür nur etwa 24 bis 36 Stunden. Den Unterschied machen die hoch effizienten Abbau- und Umwandlungsprozesse in den vier Mägen und dem bis zu 60 m langen Darm des Vierbeiners. Die Arbeit an den Prozessen der Biogasproduktion eröffnet also noch viel Spielraum für Verbesserungen.

Deutsche Forschungsinstitute gehören auf dem Gebiet der optimierten Energiegewinnung aus Biogas zu den weltweit führenden, wie etwa das Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). Eines seiner aktuellen Projekte zur Ermittlung des Gasertragspotenzials öffnet neue Perspektiven für die Zukunft der Biogasproduktion.

Ein entscheidender Faktor zur effizienten Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen ist nach Ansicht von Experten wie dem LfL-Mitarbeiter Dr. Konrad Koch die Verbesserung der Gärprozesse. An erster Stelle steht seiner Ansicht nach das Verständnis der ablaufenden Prozesse und der beteiligten Mikroorganismen mit dem Ziel, die Gasausbeute zu maximieren.

Die Forscher stehen immer wieder vor der Herausforderung, die vielschichtigen Gärprozesse unter verschiedensten Bedingungen zu simulieren und auf Basis reproduzierbarer Prozessparameter konkrete Vorgaben für die praktische Umsetzung abzuleiten. »Dabei spielen unter anderem der pH-Wert, die Temperatur sowie die durchschnittliche Partikelgröße der eingesetzten Energieträger - das so genannte Substrat - eine entscheidende Rolle«, erläuterte Koch. »Auch die Frage nach den Gegenspielern eines effizienten Gärprozesses muss beantwortet werden, also welche Stoffe sich hemmend oder gar toxisch auf die Gasgewinnung auswirken.«


  1. Biogas: Forschen, um den Gärprozess zu verkürzen
  2. Schwachstellen im Prozess erkennen
  3. Über 100 Jahre Rohstoff Biogas

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