Zu hoher Energieverbrauch bei Heizanlagen

BDH: Arbeitsplatz- und Umsatzrekord trotz Modernisierungsstau

17. Februar 2012, 9:28 Uhr | Carola Tesche
Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH: »Einer der wesentlichen Gründe für die anhaltende Investitionszurückhaltung ist aus Sicht der Heizungsindustrie das Stop-and-Go in der Förderpolitik«
© BDH

Meldungen der deutschen Heizungsindustrie zufolge beschäftigten die 100 im Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) organisierten, größtenteils mittelständischen Unternehmen in Deutschland 33.000 Menschen, das sind rund 1,5 Prozent mehr als im Jahr 2010.

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Bei den internationalen Vertretungen und Tochterunternehmen waren weitere 30.000 Personen angestellt. Der weltweite Umsatz der Industrie wuchs um 1,6 Prozent auf 12,5 Mrd. Euro. Der Modernisierungsstau in deutschen Heizkellern bleibt allerdings weiter bestehen. 2011 wurden 16 Prozent weniger energiesparende Heizungen eingebaut als noch 2006. 78 Prozent der Heizanlagen in Deutschland sind weiterhin nicht auf dem aktuellen Stand der Technik und verbrauchen zu viel Energie.

»Die deutsche Heizungsindustrie schafft neue Arbeitsplätze, was für die internationale Wettbewerbsfähigkeit spricht«, sagt Klaus Jesse, Präsident des BDH. »Das haben die Unternehmen erkannt und investierten im vergangenen Jahr über 450 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung. Jedoch ist in Deutschland weiterhin viel zu häufig veraltete Heiztechnik in Betrieb. Statt die Fahrt in Richtung Energiewende zu beschleunigen, sind wir mit angezogener Bremse unterwegs.«

Laut den aktuellen Zahlen des BDH kaufen die Deutschen, trotz leichter Erholungstendenzen, noch immer weit weniger moderne Wärmeerzeuger als in den Jahren vor 2007. Davon ist auch die Nutzung erneuerbarer Energien betroffen. In nur 25 Prozent aller Investitionsfälle wurden in 2011 Biomasse-Heizungen, Wärmepumpen oder solarthermische Anlagen eingebaut.

Einer der wesentlichen Gründe für die anhaltende Investitionszurückhaltung ist aus Sicht der Heizungsindustrie das Stop-and-Go in der Förderpolitik: »Die Bürger brauchen verlässliche Rahmenbedingungen für ihre Investitionen«, sagt Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH. »Der Klima- und Ressourcenschutz benötigt eine Verdopplung des Modernisierungstempos. Dies gelingt nur durch eine verstetigte Politik der Anreize«.


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