Stromerzeugungs-Mix 2011: Anteil der Erneuerbaren erreicht fast 20 Prozent

BDEW: Erneuerbare werden zweitwichtigster Energieträger im Strommix

16. Dezember 2011, 14:31 Uhr | Andreas Knoll
Brutto-Stromerzeugung nach Energieträgern 2011 in Deutschland
© BDEW

Die erneuerbaren Energien sind 2011 im deutschen Erzeugungsmix erstmals an Kernenergie und Steinkohle vorbeigezogen und zum zweitwichtigsten Energieträger für die Deckung des Strombedarfs aufgestiegen. Der Anteil der Erneuerbaren stieg auf 19,9 Prozent. Nur Braunkohle bestritt mit 24,6 Prozent einen größeren Anteil.

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Dies geht aus ersten Schätzungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für das Jahr 2011 hervor.

»Mit diesem erfreulichen Zuwachs der erneuerbaren Energien wächst auch ihre Verantwortung für das Funktionieren des Gesamtsystems«, erläuterte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. »Der Handlungsdruck für eine Markt- und Systemintegration der Erneuerbaren steigt. Auch die stark fluktuierenden Energieträger müssen zur Systemsicherheit beitragen.«

Hinzu kämen die Herausforderungen beim Ausbau der Stromnetze, der mit der Dynamik der Erneuerbaren nicht einmal annähernd Schritt halte. Außerdem bleibe der Bedarf an konventionellen Reserve-Kapazitäten für Zeiten bestehen, in denen die Erneuerbaren witterungsbedingt keinen Strom liefern. »Denn trotz der erfreulichen Dynamik bei der Erzeugung insgesamt sind die Erneuerbaren noch weit davon entfernt, ausreichend Grundlaststrom bereit zu stellen«, betonte Müller. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien habe auch in 2011 im Monatsdurchschnitt um bis zu drei Milliarden kWh geschwankt. Dies entspreche einem Viertel der gesamten erneuerbaren Stromerzeugung.

Die Zahlen im Einzelnen: An erster Stelle lag 2011 nach vorläufigen BDEW-Berechnungen die Braunkohle mit einem Anteil an der Stromerzeugung von 24,6 Prozent (2010: 23,2 Prozent), gefolgt von den erneuerbaren Energien mit 19,9 (16,4) Prozent. Der Erzeugungsanteil der Steinkohle erreichte 18,7 (18,6) Prozent. Kernenergie lieferte infolge der Abschaltung von acht Kernkraftwerken in Deutschland nur noch 17,7 (22,4) Prozent des Stroms. Die Erzeugung aus Gaskraftwerken lag bei 13,6 (13,8) Prozent. Die sonstigen Energieträger wie Pumpspeicher, Hausmüll und andere kamen auf einen Anteil von 4,2 (4,3) Prozent.

Erfolgreichste erneuerbare Energiequelle im Strommix war erneut der Wind: Nach einem schwachen Windjahr 2010 stieg der Anteil in diesem Jahr auf 7,6 (6,0) Prozent. Es folgten Biomasse mit 5,2 (4,4) Prozent, Photovoltaik mit 3,2 (1,9) Prozent und Wasserkraft mit 3,1 (3,3) Prozent. Der Anteil regenerativen Stroms aus Müllkraftwerken betrug wieder 0,8 (0,8) Prozent.


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