Jahresbilanz Windenergie 2010

Aus dem Onshore-Inlandsmarkt ist die Luft raus

28. Januar 2011, 17:08 Uhr | Andreas Knoll
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Deutscher Offshore-Markt wächst

Auch die Windenergie auf hoher See übertraf die Installationszahlen des Vorjahres. Im Jahr zwei des deutschen Offshore-Markts wurden in den Projekten »Baltic 1« und »Bard 1« zusammen 108 MW neu errichtet. »Der erwartete Zubau von 150 MW wurde zwar nicht erreicht, die 100 MW-Schwelle ist aber endlich durchbrochen«, erläutert Herdan. »Hier muss man einfach sehen, dass Offshore eine neue Technologie ist, ihre Entwicklung auch Zeit kostet und das verfügbare Finanzvolumen begrenzt ist. Wir sind jetzt aber auf einem guten Weg.« Für 2011 seien angesichts des Fortschritts der Projekte 300 MW wahrscheinlich.

Stetig wachsende Bedeutung für die deutsche Windenergiebranche kommt den Exportmärkten zu. »Wir gehen davon aus, dass der chinesische Markt 2010 weiter gewachsen ist«, verdeutlicht Herdan. »Allerdings hat sich der wichtige Exportmarkt USA mit 5115 MW halbiert. Das drohende Auslaufen der Production Tax Credits zum Jahresende 2010 und die fortlaufenden Diskussionen zum Wechsel des Förderregimes auf ein Quotenmodell, den US-weiten sogenannten Renewable Portfolio Standard, haben die Investitionsbedingungen zusätzlich verschlechtert.«

Ähnliches wie in den USA anno 2010 dürfe in Deutschland 2011 nicht passieren. »Bei der Novellierung des EEG dürfen die Investitionsbedingungen am Heimatmarkt nicht beschnitten werden, sondern der Binnenmarkt ist wieder zu stärken«, führt Albers aus. »Hierfür sind Verunsicherungen im Gesetzgebungsprozess genauso zu vermeiden wie bei der Umsetzung von Netzanforderungen an Windenergieanlagen.«

Unsicherheiten seien auch auf anderen europäischen Absatzmärkten festzustellen: »Die Weiterentwicklung der europäischen Netzinfrastruktur und der energiepolitischen Rahmenbedingungen sind entscheidend für einen erfolgreichen Ausbau der Windenergie«, merkt Albers an. »Die Diskussion über eine Harmonisierung der Fördersysteme für erneuerbare Energien läuft aber einem erfolgreichen Ausbau von Wind, Sonne und Co. innerhalb der EU zuwider.« Die erst in 2009 in Kraft getretene EU-Richtlinie müsse zuerst vollständig und ambitioniert umgesetzt werden, um die dort festgeschriebenen Ausbauziele der EU und ihrer Mitgliedstaaten nicht zu gefährden. »Eine vorschnelle Harmonisierung kann zu Verunsicherungen in wichtigen Absatzmärkten führen«, sekundiert Herdan. »Dies gilt es, im Interesse der deutschen und europäischen Windindustrie zu vermeiden.«


  1. Aus dem Onshore-Inlandsmarkt ist die Luft raus
  2. Deutscher Offshore-Markt wächst

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Energieerzeugung

Weitere Artikel zu Energietechnik