Was tun im Brandfall? Auf die Frage des Energie&Technik-Newsletter vom 7. 12. erhielten wir einige Leserbriefe. Fazit: Die Feuerwehren vor Ort sind sich nicht im klaren, wie sie sich verhalten sollen. Außerdem erhielten wir wieder Zuschriften zum Thema Ausbau der Netze.
Ich bin Kommandant einer Ortsfeuerwehr und wir haben in unserer Ortschaft eine Freiflächen Anlage mit ca. 13 ha Grund. Die Leistung der Anlage soll bei etwa 1,2 MW liegen.
Im August dieses Jahres hatten wir ein Brandmeldung der Anlage. Es brannte eine Wechselrichtereinheit von insgesamt drei vorhandenen, an der jeweils ein Trafo mit angeschlossen ist.
Zum Einsatz selber: Wir kamen zuerst mal nicht in die Anlage hinein. Das Tor war mit einer starken Kette gesichert. Nach einigen hin und her schafften wir uns Zugang zum Gelände. Ein Löschen mit Wasser oder Schaum kam ja aus Sicherheitsgründen nicht in Frage. Ein Kohlendioxidlöscher war nicht vorhanden. Wir konnten also nur warten bis der Brand im Wechselrichtergebäude von selbst ausging. Die Gefahr bestand aber darin, dass sich das Öl im Trafo überhitzt, was zu einer Explosion bzw. einem größeren Brand hätte führen können. Außerdem bestand für alle Anwesende erhöhte Vergiftungsgefahr durch die brennenden Kabel.
Der Betreiber selbst war erst nach ca. zwei Stunden vor Ort. Auch der örtliche Energieversorger konnte die Anlage erst nach ca. einer Stunde vom Netz nehmen.
Es hat sich bei dem Brand gezeigt, das der Betreiber, die Energieversorger sowie die Feuerwehr mit dem Brand überfordert waren, bzw. nicht wussten was zu tun ist.
Für uns als Feuerwehr ist zunächst wichtig, das wir konkrete Ansprechpartner beim Betreiber wie beim Energieversorger haben müssen, um in einen eventuellen erneuten Einsatz schnellstmöglich Hilfe leisten können.
Das Fazit des Brandes war: Abbrennen lassen bis das Feuer von selbst ausgeht. Die Module befanden sich in entsprechender Entfernung.
Willi Goppelt
FFW Höttingen