Das Schutzprofil stellt weitere Anforderungen, vor allem auch an die WAN-Kommunikation: Die Kommunikationsverbindung zwischen externem Marktteilnehmer und Smart Meter Gateway muss stets über das Transport Layer Security Protokoll geschützt sein. Daneben muss die Möglichkeit einer Fernwartung einschließlich eines Updates der Smart Meter Gateway Firmware bestehen. Und schließlich darf unter dem Stichwort Ende-zu-Ende-Sicherheit die Kommunikationsstrecke zwischen Smart Meter Gateway und externem Marktteilnehmer an keiner Stelle unterbrochen sein. Diese Anforderungen sind optimal auf Basis einer durchgängigen transparenten TCP/IP-Kommunikationsinfrastruktur mit hinreichender Bandbreite und Latenz realisierbar. TCP/IP ermöglicht TLS und eine sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
Die schmalbandige PLC-Technik (Powerline Communication) scheidet daher aus. Sie bietet weder die nötige Bandbreite noch die Verwendung von TCP/IP und unterbricht die Ende-zu-Ende Kommunikation typischerweise durch einen Konzentrator, in dem die Verbrauchsdaten zwischengespeichert werden. Gleiches gilt für Wählverfahren, die bei der klassischen RLM-Auslesung (RLM: Registrierte Lastgangmessung) verwendet werden. Mobilfunk-Lösungen wie UMTS oder GPRS sind nur eingeschränkt nutzbar. Hier ist zwar eine TCP/IP-Kommunikation realisierbar, allerdings sind Mobilfunkverbindungen erfahrungsgemäß in den Zählerräumen nicht flächendeckend vorhanden. Außerdem gibt der Energieversorger die gesamte Kommunikationsinfrastruktur aus der Hand und muss sich langfristig an einen externen Kommunikationsanbieter binden.
DSL erfüllt zwar die obigen Anforderungen. Bei einer DSL-Verbindung zum Smart Meter Gateway ist allerdings zu beachten, dass nicht auf den DSL-Anschluss des Endkunden zurückgegriffen werden darf. Daher ist eine eigene TAL (Teilnehmeranschlussleitung) erforderlich, die sehr kostenintensiv ist und einzelvertragliche Vereinbarungen mit Hauseigentümern erfordert. Und wie bei der Nutzung eines GPRS-/UMTS-Anschlusses bindet sich der Versorger an einen Kommunikationsanbieter. Nicht nur die Abhängigkeit, auch der Verlust der persönlichen Kundenbindung senkt die Attraktivität dieser Lösung erheblich.
Investitionssicherheit mit Breitband-Powerline
Die Breitband-Powerline-Kommunikationstechnik (BPL) ist in der Lage, eine dem BSI-Schutzprofil endsprechende TCP/IP-fähige Kommunikation direkt über das bereits vorhandene Stromnetz des Energieversorgers aufzubauen. Dieser muss somit keine zusätzlichen Vereinbarungen mit Dritten (Telekommunikationsdienstleister, Hauseigentümer) eingehen. Sowohl die Bandbreite als auch die transparente TCP/IP-Infrastruktur bis zum einzelnen Smart Meter Gateway ist gegeben. Damit kann BPL heute schon als WAN-Kommunikation für zukünftige BSI Smart Meter Gateways ausgerollt werden und ist im Höchstmaß investitionssicher. BPL ist zudem kosteneffizienter als andere Kommunikationssysteme gleicher Leistung – und bei vergleichbaren Kosten deutlich leistungsfähiger und robuster als schmalbandige Powerline-Kommunikation.