Die Fähigkeit der Smart Meter, genaue Lastprofile der Kunden erstellen zu können, macht sich Trianel in einer Kooperation mit den Rastatter star.Energiewerken zunutze, mit denen sie neue Tarife für Gewerbekunden entwickelt. »Wir als Energiedienstleister können spezielle Tarife für Verbrauchsspitzenzeiten entwickeln«, sagt Olaf Kaspryk, Geschäftsführer der star.Energiewerke GmbH.
Von Trianel mitentwickelte Smart Meter finden bei den Osterholzer Stadtwerken zur Steuerung von 100 PV-Anlagen Einsatz, die damit EEG-konform ansteuerbar werden. Die letzte EEG-Änderung sieht vor, dass PV-Anlagen bis 30 kWp entweder dauerhaft auf 70% abgeregelt werden oder sich einem Einspeisemanagement unterwerfen müssen. »Mit dem Einsatz der Smart-Metering-Technologie zur Fernsteuerung unserer PV-Anlagen kommen wir den gesetzlichen Vorgaben gemäß EEG nach«, sagt Christian Meyer-Mannerström, Geschäftsführer der Osterholzer Stadtwerke.
Vier Leistungsstufen
»Mit dieser Technik können wir das Einspeisemanagement für unsere PV-Anlagen in vier Leistungsstufen steuern und damit immer so viel Sonnenstrom wie möglich einspeisen, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden«, so Meyer-Hammerström weiter. Die Smart Meter erlauben eine Ansteuerung der PV-Anlagen in den Leistungsstufen 100%, 60%, 30% und 0%, und die Steuerung erfolgt gegenüber herkömmlicher Rundsteuer-Technik in Echtzeit und über eine einheitliche Steuer-Plattform, was den Prozess- und Kommunikationsaufwand minimiert. »Die einheitliche Steuerung über die zentrale Plattform von Trianel ermöglicht weitere Synergien«, sagt Trianels Smart-Meter-Spezialist Tim Karnhof.
Auch die Stadtwerke Warburg haben sich für die Trianel-Steuertechnik entschieden, um PV-Anlagen mit 100% ihrer Leistung am Netz betreiben zu können. »Mit dem Einsatz der Smart-Metering-Technologie bei den in unserem Stadtgebiet betroffenen PV-Anlagen kommen wir nicht nur der gesetzlichen Nachrüstpflicht nach, sondern profitieren auch von der Sicherheit und Zukunftstauglichkeit der von Trianel entwickelten Messsysteme«, sagt Karl-Heinz Fleischhacker, Geschäftsführer der Stadtwerke Warburg. Während die Stadtwerke Warburg weiterhin Messstellenbetreiber sind, agiert Trianel als Messdienstleister und übernimmt die Rolle des Systemintegrators.
Doch nicht nur bei der Integration von PV-Anlagen in das Niederspannungsnetz sind Smart Meter nützlich. Tim Karnhof erklärt: »Die von uns entwickelte Smart-Metering-Lösung ermöglicht schon heute, die im Paragraphen 14a EnWG geforderte Schaltung von unterbrechenbaren Lasten im Niederspannungsnetz zu gewährleisten, wie beispielsweise bei Heizstäben oder Nachtspeichern.«
Bewährt haben sich die Smart Meter auch bei der Steuerung von Windkraftanlagen. Die Windenergieanlagen des Typs Enercon im von Trianel betriebenen 27 MW starken Windpark Eisleben werden ebenfalls mit intelligenter Technik in die Netze integriert. Damit die Netzqualität trotz fluktuierenden Windaufkommens gewährleistet bleibt, werden die Windkraftanlagen mit Smart Metern und intelligenter Steuerungstechnik ferngesteuert und -geregelt.
Ab März 2014 lieferbar ist das Schaltmodul CSM 124 von theben, das die Funktionen des CONEXA Smart Meter Gateway um Fernsteuer-Fähigkeiten von Erneuerbare-Energie-Anlagen erweitert. Die bereits von zehn kommunalen Stadtwerke-Partnern der Trianel eingesetzten CONEXA Smart Meter Gateways erweitert das Schaltmodul um eine vierstufige Leistungssteuerung gemäß EEG-Vorgaben, etwa für Windkraft- oder PV-Anlagen. Es verfügt über vier potentialfreie Ausgänge, vier Relais mit 16 A und einen Kommunikationsanschluss zur Anbindung an Smart Meter Gateways. Das Schaltmodul CSM 124 erlaubt den Einstieg in die Fernsteuerung von Erneuerbare-Energie-Anlagen, »die den neuesten technischen und rechtlichen Standards entspricht«, sagt Tim Karnhof, »und ermöglicht die Prozessoptimierung an vielen Stellen der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette, um die Synchronisation volatiler Leistungen und Lasten gewährleisten zu können«.