Nur zu Abrechnungszwecken sind Smart Meter viel zu schade. Das Stadtwerke-Netzwerk Trianel hat das erkannt und an der Entwicklung von Modulen mitgewirkt, die als Steuermodule für PV- und Windkraftanlagen und Lasten wie Nachtspeicher fungieren.
Allmählich kommt der Smart Meter in Deutschland auf die Zielgerade, die letzten technischen und bürokratischen Hürden werden genommen. Nachdem die EU im Herbst den Entwurf der deutschen Messsystemverordnung genehmigt hat und die letzten technischen Feinheiten geregelt werden, scheint es, als ob der Aufbau intelligenter Energieversorgungssysteme in Deutschland nun endlich losgeht. Wenn in Zukunft deutsche Smart Meter mittels Public-Key-Verfahren asymmetrisch verschlüsselt mit den Servern der EVU kommunizieren, kann man mit Recht behaupten, das sicherste Smart Grid der Welt zu betreiben.
Angesichts des ewig und drei Tage angekündigten Smart Meter Rollouts kann man sich die Feststellung nicht verkneifen, dass viele Köche den Brei nicht unbedingt verderben, aber seine Zubereitung doch erheblich verzögern. Beim nächsten Projekt ähnlichen Kalibers sollten sich die Verfahrensbeteiligten um eine etwas zügigere Gangart bemühen, von der EU über das Bundeswirtschaftsministerium, die Bundesregierung, die Branchenvertreter, die Physikalisch-Technische-Bundesanstalt und den Bundesbeauftragen für den Datenschutz bis zum Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.
Smart Meter können mehr als nur abrechnen
Als universelle Problemlöser werden Smart Meter nach dem Rollout als unverzichtbar gelten, denn schon jetzt ist klar, dass sie viel mehr können, als nur die Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmeabrechnung zu automatisieren. Sie eignen sich auch zur Überwachung des Netzzustandes im Niederspannungsnetz und der Spannungsqualitätsmessung und ermöglichen die Erstellung von Lastprofilen, Fernabschaltung und die definierte Begrenzung des Stromdurchsatzes.
Auf einige dieser Fähigkeiten baut der Gesetzgeber bereits, wenn er den Einbau von Smart Metern im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) Stromkunden vorschreibt, deren Jahresverbrauch 6.000 kWh übersteigt, oder Betreibern von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien (über 7 kW) und von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen.
Mit der Entwicklung sinnvoller Einsatzszenarien für Smart Meter, die über das reine Mess- und Abrechnungswesen hinausgehen, hat sich intensiv die Trianel GmbH beschäftigt, Europas größter Stadtwerkeverbund mit über 100 Gesellschaftern aus dem Kommunalbereich, denn auch sie sieht den Smart Meter Rollout auf der Zielgerade: »Nach dem Abschluss des europäischen Notifizierungsverfahrens zum Entwurf der Messsystemverordnung wird für das Frühjahr 2014 nun das noch ausstehende Verordnungspaket für den Smart Metering Rollout erwartet«, so Tim Karnhof, Leiter Smart Metering bei Trianel.