Smart Meter stellen den Energiedienstleistern wichtige Verbrauchsdaten zur Verfügung und dienen als Schnittstelle zwischen Konsumenten und den intelligenten Netzen. Damit sind Smart Meter die zentralen Bausteine, um intelligente Energiesysteme zukunftsfähig zu machen. Davon profitieren Konsumenten genauso wie kleine und mittlere Unternehmen sowie Filialkunden.
Aber welchen Nutzen haben Verbraucher, und vor allem Unternehmen aus Branchen mit vielen Abnahmestellen von dieser Technologie? Wann lohnt sich schon jetzt die Umrüstung auf intelligente Stromzähler und ein entsprechendes Messdatenmanagement? Und wie ist der aktuelle Stand der gesetzlichen Grundlagen in diesem Bereich?
Smart Meter für höhere Effizienz und Prozessoptimierung
Mit der Umsetzung des EnWG (Energiewirtschaftsgesetz) wird auch die verpflichtende Einführung von Smart Metern für viele Unternehmen zur Realität. Die Messstellenbetreiber von Konsumenten mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6.000 kWh pro Jahr und die meisten Einspeiseanlagen sind zukünftig dazu verpflichtet, die konventionellen Stromzähler durch Smart Meter zu ersetzen. Für Unternehmen muss diese Umstellung nicht nur eine lästige Pflicht sein. Im Gegenteil: Bei einer konsequenten Umsetzung in Verbindung mit der Einführung eines intelligenten Messdatenmanagements, bietet sich ihnen die Gelegenheit, ihr Energiedatenmanagement zukünftig effizienter zu gestalten und administrative Prozesse zu optimieren.
Den Abrechnungsprozess vereinfachen
Ein Smart Meter gestütztes Messdatenmanagement birgt vor allem im Bereich der Stromabrechnung erhebliches Potential. Gerade für Unternehmen mit mehreren Betriebsstätten, womöglich auch noch in verschiedenen Netzgebieten, ist der Abrechnungsprozess bisher mit einem hohen Aufwand verbunden. Die jeweils zuständigen Messstellenbetreiber, meist ist es der lokale Netzbetreiber, erstellen diverse Teilabrechnungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Dies kann zu erheblichen Verzögerungen von bis zu mehreren Jahren bei der Abrechnung führen. In den jeweiligen Unternehmen bindet dies unnötig personelle Kapazitäten und ist kostenintensiv. Mit einem intelligenten Messdatenmanagement gehört dies der Vergangenheit an. Mittels einer Stichtagauslesung, die auch über Netzgrenzen hinaus erfolgen kann, stehen dem Messstellenbetreiber alle relevanten Daten zu einem fest definierten Zeitpunkt zur Verfügung. Auf diese Weise kann eine Abrechnung für das gesamte Unternehmen erstellt werden. Das vereinfacht Abrechnungsprozesse beim Messstellenbetreiber aber vor allen Dingen beim Energiekunden wesentlich und Kosten sowie Verwaltungsaufwände werden reduziert.
Unternehmensweite, valide Prognosen für den Einkauf
Auch beim Energieeinkauf erweist sich ein auf Smart Meter basierendes Messdatenmanagement als vorteilhaft. Durch die laufende Verfügbarkeit der aktuellen Ist-Verbräuche lassen sich valide Prognosen dahingehend treffen, welche Mengen an Strom eingekauft werden müssen. Dies ist sowohl für einzelne Standort oder Standortgruppen aber auch für das gesamte Unternehmen möglich. Auf diese Weise verfügen Unternehmen jederzeit über eine verlässliche Datenbasis für die kurzfristige Optimierung des Bedarfs und für künftige Energieausschreibungen und können so die betrieblich benötigten Energiemengen optimieren und Kosten für Ausgleichsenergie, die durch Fehlprognosen entstehen, senken. Zudem lässt sich mit einem solchen System der Strombezug unternehmensweit bündeln. Das hilft, die Beschaffungskosten durch eine konsequente Last- und Einspeisesteuerung zu reduzieren.