Wer bei der Einführung von Smart Metern die Wichtigkeit guter und intelligenter Vorausplanung unterschätzt, kann einen teuren Fehler begehen.
Weder Versorgungsunternehmen noch der öffentliche Sektor dürfen deshalb den Markt der Zukunft bei der Einführung von Smart Metern aus den Augen verlieren, rät Mark England, CEO von Sentec.
»Während einige Versorgungsunternehmen längst Smart Meter im Bereich der Stromversorgung auf den Markt gebracht haben und sich nun dem Gaszähler-Markt widmen, beginnen andere Betriebe gerade erst, sich darüber erste Gedanken zu machen. An erster Stelle steht bei diesem Thema das Design der Messtechnik und ein optimales Preis-Leistungsverhältnis. Dabei ist es verführerisch, sich spontan für die einfachsten und scheinbar sichersten Gestaltungsmöglichkeiten zu entscheiden. Bei so komplexen Aufgaben, wie die Implementierung der Zähler über geografische Grenzen hinweg oder die langfristige Zeitplanung des Einsatzes scheint es für Anbieter keine anderen Alternativen zu geben, als auf erfahrene und angesehene Smart-Meter-Hersteller zu setzen.
Aber ist diese Strategie wirklich auch erfolgversprechend? Der Begriff Smart Meter wird oft mit einer Vielzahl von Produkten in Verbindung gebracht. In Wirklichkeit haben aber viele solcher Produkte mit echten Smart Metern wenig zu tun. So werden beispielsweise viele Geräte, nur weil sie eine Funkantenne besitzen, oder weil sie aus der Entfernung zu bedienen sind, in eine Schublade mit modernsten Hightech Smart Metern einsortiert, die jedoch über multiple bidirektionale Kommunikationsschnittstellen verfügen, alle möglichen Messungen vornehmen können sowie verschiedene Tarif-Optionen beinhalten. Es gibt bei Smart Metern also enorme Unterschiede, und das ein oder andere Gerät muss sich noch als echter Smart Meter beweisen.
Serienmäßig produzierte, ladenfertige Smart Meter erscheinen auf die Schnelle die einfachste Lösung zu sein. Das sind sie allerdings nicht immer. Viele Hersteller sind gezwungen, Kompromisse einzugehen, damit die Smart Meter von möglichst vielen Energieunternehmen genutzt werden können. Deshalb ist es wesentlich sinnvoller, Smart Meter nach den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Elementare Fragen dabei sind: Wo wird das Gerät eingesetzt und was genau muss es an diesem Ort leisten? Erst wenn man diese Fragen spezifisch genug beantworten kann, sollte man investieren und sich somit unnütze Kosten ersparen.
Smart Meter sollten mit der Zeit gehen
Die Anforderungen an die Anwendungen eines Smart Meters steigen mit der Weiterentwicklung anderer Technologien. Ein Schlüsselbegriff ist dabei Update-Fähigkeit, denn Smart Meter, die heute oder innerhalb der nächsten Jahre auf dem Markt erscheinen, müssen sich auch in zehn Jahren noch an die Änderungen von Anwendungen anpassen können. Andernfalls müssen Versorgungsunternehmen damit rechnen, Verbraucher immer wieder mit komplett neuen Smart Metern auszustatten. Das wäre immer dann nötig, wenn veraltete Geräte nicht mehr funktionieren oder nicht mehr zeitgemäß sind. Deshalb muss Fortschrittlichkeit von Smart Metern um jeden Preis im Zentrum der Bemühungen von Energieunternehmen stehen.
Wo im eigenen Unternehmen betriebsinterne Experten fehlen, wie zum Beispiel in den Bereichen Messtechnik und Methodik, Produktionstechnik, Kommunikationstechnik, elektronische Bauteile, Firmware und Betriebssysteme, ist es ratsam, mit erfahrenen Entwicklungspartnern zusammenzuarbeiten.