Kommentar von Rogério Zuim, VP European Sales von Sentec

»Energieversorger sollten die unsichere Situation überbrücken!«

28. September 2011, 11:35 Uhr | Heinz Arnold
Rogério Zuim, Sentec: »Zukunftssicherheit ohne Systemnachrüstung ist das A und O aller neuen Zähler«

»Mit detailliert definierten Anforderungen und individuell konfigurierbarer Technologie können sie die unsichere Lage überbrücken und sich als Smart Meter-Pioniere positionieren«, sagt Rogério Zuim.

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Damit spricht Rogério Zuim, VP European Sales von Sentec, die vielen Unsicherheiten rund um Smart Meters an, er ist aber davon überzeugt, dass sich intelligente Zähler für die deutschen Energieanbieter auszahlen, wie er im folgenden Kommentar erklärt.

Aufgrund der aktuellen Ereignisse in 2011 wird die Energiewende zwar politisch forciert. Gleichzeitig bestehen diesbezüglich jedoch einige Hindernisse. Was die Einführung von Smart Metern angeht, sind beispielsweise die jeweiligen Verantwortlichkeiten noch nicht klar definiert. Zudem sind die regulatorischen Rahmenbedingungen noch sehr unsicher. Die Bundesnetzagentur hat zwar als Orientierung die technischen Mindestanforderungen für Messeinrichtungen festgelegt, diese bilden jedoch noch keine rechtliche Grundlage. Auch wurden noch keine klaren Vorgaben zu genauen Basisfunktionalitäten für Smart Meter festgelegt. Die einzelnen Regeln sind hier meist so komplex und unübersichtlich, dass die Umsetzung vor allem für kleinere Unternehmen zu einer kaum lösbaren Aufgabe wird.

Ein weiteres Hindernis bei der Einführung von Smart Metern auf dem deutschen Markt ist die Unsicherheit hinsichtlich der Anerkennung der Investitionskosten durch die Bundesnetzagentur. In Anbetracht dieser unsicheren Kostenlage ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Investition optimal und so langfristig wie möglich planen. Die flächendeckende Installation von Smart Metern ist immerhin mit hohen Kosten verbunden. Damit sich diese rechnen, sollten die Zähler also für mindestens zehn Jahre montiert und entsprechend Upgrade-fähig sowie zukunftssicher sein. Um Unternehmen eine effiziente Investitionsgrundlage zu bieten, werden auch Smart Meter-Hersteller in die Pflicht genommen. Sie müssen Geräte und Systeme bereitstellen, die bei Abschluss der flächendeckenden Einführung nicht schon wieder veraltet sind. Zukunftssicherheit ohne Systemnachrüstung ist gerade in Deutschland das A und O aller neuen Zähler.

Darüber hinaus müssen Energieanbieter individuelle und maßgeschneiderte Lösungen umsetzen. Immerhin unterscheiden sich Versorgungsgebiete im Hinblick auf ihre geografischen Merkmale oder Parameter wie die Bevölkerungs- und Bebauungsdichte. Je nach Land können zudem verschiedene IT-Systeme gebräuchlich sein. Auch die Kommunikationsanforderungen sowie die Infrastruktur sehen von Stromversorger zu Stromversorger anders aus. In Anbetracht der noch unsicheren Lage hinsichtlich der Handhabung von Smart Metern auf dem deutschen Markt ist es also sinnvoll, die Einführung von Smart Metern intensiv zu planen und die intelligenten Zähler von Anfang an dem individuellen Bedarf anzupassen. Unternehmen müssen vorab klären, wo das Gerät eingesetzt wird und was genau es an diesem Ort leisten muss. Wenn Anforderungen wie diese detailliert festgelegt sind, ist die Investition in die individuell konfigurierbare Technologie eines Qualitätsanbieters absolut sinnvoll. Wenn die eingesetzten Smart Meter langfristig auf hohem Niveau einsetzbar sind, zahlt sich das Modell intelligenter Zähler für deutsche Energieanbieter definitiv aus. So können sie die unsichere Lage überbrücken und sich dabei als Smart Meter-Pioniere positionieren.


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