Power-to-Heat

Expertenrunde: Wie weiter mit der Energiewende?

17. Juni 2014, 12:36 Uhr | Hagen Lang
© Dimplex

Wie geht es weiter mit der Energiewende, was lohnt sich künftig für die Kunden? Auf diese Fragen suchten Experten von Dimplex, MVV Energie und dem Wuppertal-Institut auf der Intersolar Antworten.

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Mit 80,2 Terawattstunden trug die Photovoltaik 2013 bereits so viel zur deutschen Stromproduktion bei, wie das Land Belgien insgesamt verbraucht. Die Bundesregierung will indes einen Gang zurückschalten. Wie geht es weiter, was lohnt sich für Verbraucher in Zukunft noch? Über diese Fragen diskutierten auf der Intersolar 2014 in München Experten auf einem Plenum der Glen Dimplex Deutschland GmbH, der MVV Energie AG und der Diehl Controls. Dr. Andreas Jordan vom Büro für die Energiewende & Wuppertal Institut, Jochen Engelke (Glen Dimplex) und Bernhard Schumacher von der MVV Energie AG glauben, dass die Energiewende nicht mehr nur Stromwende sein darf. Power-to-Heat könne sich für die Verbraucher weiterhin lohnen.

»Der Wärmesektor bleibt bislang vernachlässigt, obwohl dort ein Großteil der fossilen Primärenergie eingesetzt wird«, bemerkte Dr. Andreas Jordan, Gründer und Inhaber des Büros für die Energiewende und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. »Power-to-Heat-Lösungen werden eine wichtige Rolle beim Umbau der Energieversorgung auf eine nachhaltige Basis spielen müssen«, so Jordan weiter. »Im Haushaltsbereich wird vor allem die Kombination aus Photovoltaik und Wärmepumpe wichtiger werden«. Damit die »Power-to-Heat«-Lösungen die Stromnetze bei einer übermäßigen Produktion erneuerbarer Energien entlasten können, brauche es ein Smart Grid.

Bernd Schumacher, Vertriebs-Chef der Mannheimer MVV Energie AG erklärte, dass man »intensiv an Geschäftsmodellen« arbeite, »die ein dezentrales Energiemanagement ermöglichen und profitabel machen«. Wenn zu viel erneuerbarer Strom im Netz ist, müssen variable Tarifstrukturen verfügbar sein, die in Zeiten von Überangebot von erneuerbarem Strom die Preise für die Kunden senken. Wenn das Smart Grid Strompreissignale direkt an die Haushalte übermittelt, können dort etwa Wärmepumpen und Speicherheizgeräte zu preislich günstigen Zeiten aktiviert werden. »Unser Ziel, das wir gemeinsam mit Dimplex und Diehl Controls verfolgen: Wir wollen möglichst vielen Energienutzern die Möglichkeit geben, Verbrauchsgeräte optimiert einzusetzen – um so die Energie-Effizienz zu erhöhen«, so Schumacher. Power-To-Heat-Innovationen von Dimplex stünden bei den Energiemanagement-Lösungen der MVV Energie im Fokus.

Die Software von Diehl Controls spielt als Basis des Smart Eco Systems von Dimplex eine wichtige Rolle für die Kontrolle und Fernsteuerung von Energieversorgung, -speicherung und -verbrauch. Das per App oder Browser fernbedienbare System beherrscht die Programmierung von individuellen Szenarien und Zeitprofilen und berücksichtigt sogar Wettervorhersagen bei der Heizungs- und Lüftungstechniksteuerung.

Was bislang fehlte, waren die auf das Smart Grid vorbereiteten, vernetzbaren und fernsteuerbaren »Power-to-Heat«-Endgeräte, die »Smart-Grid-ready« auf lastvariable Tarife reagieren können. »Die Produkte, die wir auf der Intersolar 2014 vorstellen, erfüllen alle dieses Voraussetzungen, so Jochen Engelke, Geschäftsführer von Glen Dimplex Deutschland. Um 25 Prozent ließen sich durch die Speicherheizung »Intelligent Quantum« (IQ) im Zusammenspiel mit dem Smart Eco System die Energiekosten gegenüber älteren Speicherheizungsanlagen senken, wenn IQ mit Smart Eco System mit Photovoltaik, lastvariablen Tarifen und verbesserter Gebäudedämmung kombiniert werden. Dimplex Wärmepumpen mit ihrer vorbildlichen Effizienz wären eine gute Ergänzung des Systems. Wenn Energieversorger die Volatilität der Strompreise aufgreifen und ihren Kunden über variable Tarife zugänglich machen, steht Verbrauchern intelligente Technik bereit, mit denen sie diese nutzen können, so das Fazit der Veranstaltung.


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