Der Kreis Nordfriesland verfügt über viermal so viele Ladestationen wie Deutschland im Duchschnitt. Da auch viermal so viele E-Autos durch Nordfriesland fahren, wurde der Kreis von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet.
Dieser Erfolg reicht den Friesen noch nicht. Zusammen mit den Nachbarkreisen und der Projektgesellschaft Nordelbe soll ein komplettes Schnelladenetz entlang der Schleswig-Holsteinischen Westküste aufgebaut werden.
Der Kreis verfügt bislang über 70 von der Verwaltung errichtete Ladesäulen, bei nur 165.000 Einwohnern entspricht das dem Vierfachen des Durchschnitts. Würde das bevölkerungsreichste Bundesland NRW eine vergleichbare Ladesäulen-Dichte anstreben, müsste es noch 7.500 Ladepunkte bauen. Der Regierungssitz Berlin bräuchte im Vergleich noch 900 Ladesäulen um auf die friesische Ladesäulendichte zu kommen.
Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) erklärt: »Der Kreis Nordfriesland zeigt vorbildlich, wie Kommunen Konzepte entwickeln können, um den in Erneuerbare-Energien-Anlagen erzeugten Strom im Verkehr zu nutzen.« Bis 2020 wollen die Ostfriesen der klimafreundlichste Kreis werden.
Künftig soll die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut werden, die Kreise Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg wollen mit der Projektgesellschaft Nordelbe das Schnellladenetz von der Grenze zu Dänemark bis nach Hamburg ausdehnen, sodass Autofahrer innerhalb von 20 Minuten ihre Batterien aufladen können.