Intelligenten Zähler und intelligente Messsysteme

»Das Roll-out-Rennen geht jetzt los!«

28. August 2013, 13:57 Uhr | Heinz Arnold
Jörg Schmidtke, Dr. Neuhaus: »Wir konzentrieren uns auf unsere Roadmap, unabhängig davon, welche Sachlage gerade in welchem neuen Kontext neu diskutiert wird.«
© Dr. Neuhaus

Nach Veröffentlichung der Kosten-Nutzen-Analyse von Ernst & Young sieht es so aus, als ob der Roll-out der intelligenten Zähler und intelligenten Messsysteme jetzt anlaufen kann. Wir sprachen mit Jörg Schmidtke, Vertriebsleiter von Dr. Neuhaus, über die Auswirkungen für das Unternehmen.

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Energie & Technik: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es ausgehend von den weiteren Anhörungen zur KNA von Ernst & Young kleinere Änderungen und Anpassungen geben wird, der wesentliche Teil des Vorschlags aber doch in eine Verordnung umgesetzt wird. Eine gute Nachricht für Sie?

Jörg Schmidtke: An sich schon. Der Roll-out von 11 Millionen intelligenten Messsystemen, also Gateways, und 35 Millionen intelligenten Zählern scheint auf dem Weg zu sein. Das ist positiv. Allerdings müssen wir auch abwarten, was nach den Wahlen geschieht. Das politische Umfeld könnte sich ändern, vielleicht wird es ein Energieministerium geben und dann sieht plötzlich wieder alles ganz anders aus. Die Politik hatte uns ja bisher immer wieder Überraschungen beschert, damit müssen wir leben.

Welche Konsequenzen zieht Dr. Neuhaus daraus für die künftige Strategie?

Wir haben schon seit längerem beschlossen, uns von den tagesaktuellen Ereignissen nicht mehr allzu stark beirren zu lassen. Wir konzentrieren uns auf unsere Roadmap, unabhängig davon, welche Sachlage gerade in welchem neuen Kontext neu diskutiert wird.  

Was bedeutet das konkret?

Wir sind überzeugt davon, dass die Datenschutz und Datensicherheit berechtigterweise eine wesentliche Rolle spielen werden. Daraufhin legen wir unsere Geräte aus. Wenn sich später herausstellen sollte, dass sie nicht ganz zu 100 Prozent mit dem übereinstimmen, was dann schlussendlich gefordert wird, dann lassen sie sich leicht anpassen und sind auf jeden Fall jetzt schon verkaufsfähig. Deshalb bin ich ganz gelassen, was die künftigen Entscheidungen angeht, die in Berlin getroffen werden.

Auch was die tatsächliche Zahl der Geräte angeht, die ausgerollt werden?

Ja, ob es nun zuerst 1 Million intelligente Messstellen sind oder darunter – das sehe ich im Moment nicht als wesentlich an. Die Hauptsache ist, dass die bindenden Verordnungen kommen und die entsprechende Rechtssicherheit hergestellt wird. Dann haben auch unserer Auftraggeber die Investitionssicherheit, die sie brauchen. Deshalb warten wir unter anderem auf die Roll-out-Verordnung.

Wann wird Dr. Neuhaus entsprechende Geräte auf den Markt bringen?

Ende des Jahres planen wir, die ersten Geräte liefern zu können, die dem Protection-Profile entsprechen. Diese Geräte können dann natürlich nicht zertifiziert sein, weil der entsprechende Ordnungsrahmen noch fehlt.

Was bringt das den potenziellen Anwendern?

Sie können dann auf Basis unserer Geräte und unserer Software ihre Prozesse starten. Wir werden mit kleinen Stückzahlen starten, der Ramp-up wird also langsam einsetzen. Das ist gut, denn so sind alle in der Lage, noch zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. Das Rennen geht jetzt los und wir wollen auf jeden Fall dabei sein.



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