Die Analysten sind sich darin einig, dass der Absatz von MOCVD-Equipment im Jahr 2012 erheblich hinter dem Wert des Vorjahres zurückbleiben wird. Müssen die Hersteller sich deshalb auf magere Jahre einstellen?
Mit dieser Frage müssen sich nur wenige Hersteller befassen, denn nur zwei von ihnen dominieren den Weltmarkt mit einem gemeinsamen Anteil von rund 90 Prozent: der Aachener Hersteller Aixtron und der in Plainview im US-Bundesstaat New York beheimatete-Hersteller Veeco. Bemerkenswert ist, dass der auf anderen Equipment-Geschäftsfeldern führende Hersteller Applied Materials erst kürzlich auch diesen Spezialmarkt betrat.
Die meisten Analysten rechnen mit einem Rückgang der Neu-Installationen auf weniger als 400 im Jahr 2012, was auf den ersten Blick einem Marktsturz gleichkäme. Allerdings darf man nicht außer Acht lassen, dass es inzwischen weltweit auch viele Anlagen gibt, die in die Jahre gekommen sind, was einen zunehmenden Modernisierungsbedarf nach sich ziehen dürfte. Sowohl Veeco als auch Aixtron dürften nach Ansicht der Marktbeobachter hiermit einen Teil des Bedarfsschwundes kompensieren können, müssen aber auf jeden Fall per Saldo mit Umsatzeinbußen rechnen.
Langfristig sieht es angesichts der starken Marktausweitung der LEDs für die Equipmenthersteller dennoch gut aus: Die weitere technische Entwicklung ebnet den Weg für immer größere Wafer, vor allem wenn es gelingen sollte, effiziente LED-Strukturen zuverlässig auf großen Siliziumwafern zu realisieren. Immer mehr Hersteller verbuchen hier Erfolge. Schon ab 2013 sagen die Auguren dem MOCVD-Markt wieder steigende Umsatzzahlen voraus. Und auch den Herstellern von Test-Equipment dürfte die Arbeit kaum ausgehen: Je mehr LEDs vom Band kommen, umso mehr von ihnen müssen geprüft und vermessen werden.