Nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens Strategies Unlimited wuchs der Weltmarkt für High-Brightness-LEDs im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahreswert (11,3 Mrd. Dollar) um 9,8 Prozent auf 12,5 Mrd. Dollar. Auf die zehn umsatzstärksten Hersteller entfielen gut zwei Drittel dieses Marktes.
Gezählt hat Strategies Unlimited nur Umsätze mit gehäusten LEDs. Umsätze mit Halbfabrikaten wie Modulen gingen nicht in die Betrachtung ein. Die Nummer 1 in diesem Markt blieb auch 2011 das japanische Unternehmen Nichia, dem der südkoreanische Elektronik-Gigant Samsung allerdings schon auf Platz 2 folgt. Die Nummer 3 im Weltmarkt ist die deutsche Siemens-Tochter Osram Opto Semiconductors, die einen bedeutenden Kunden gewinnen konnte und nach Einschätzung der Marktforscher in den Kreis der Umsatzmilliardäre vorstieß (würde man auch die Infrarot-LED-Sparte von Osram mitzählen, wäre der Marktanteil größer).
Auch die Nummern 4 (LG Innotek), 5 (Seoul Semiconductor) und 6 (Cree und Philips Lumileds teilen sich diesen Platz mit nahezu gleichen Umsatzergebnissen) zählen die Analysten inzwischen zu den Umsatzmilliardären. Auf Platz 8 und 9 landeten die Japaner Sharp und Toyoda Gosei, gefolgt von dem taiwanischen Hersteller Everlight. Zusammen verbuchten diese zehn Hersteller 68 Prozent des weltweiten Umsatz mit gehäusten LEDs für sich. Die restlichen 32 Prozent des Weltumsatzes teilten sich nach Beobachtungen der Marktforscher 2011 mindestens weitere 45 Hersteller.
Noch dominiert die Hinterleuchtung den Markt
Die Hauptanwendung für HB-LEDs war auch 2011 weiterhin die Hinterleuchtung von Displays, Monitoren und Fernsehern. Das größte Einzelsegment blieb hier mit einem Umsatz von unverändert 3,4 Mrd. Dollar die Industrie von mobilen Geräten, deren Anteil am Gesamtmarkt somit zurückging. Den starken Umsatzrückgang im Mobilfunksubsegment konnten die Abnehmer von HB-LEDs für Tablets und Blitzanwendungen für mobile Geräte kompensieren. Die Marktforscher erwarten, dass OLED-Displays in diesem Marktsegment bis 2016 einen Anteil von 50 Prozent stellen werden.
Die Hersteller von Monotoren und Fernsehern nahmen zusammen für rund 3 Mrd. Dollar an HB-LEDs ab. Bis 2016 werde dieser Umsatz nach Berechnungen der Marktforscher stark sinken, weil neue Techniken mit Direkthinterleuchtung die Zahl der benötigten HB-LEDs pro Einheit vor allem im Segment bis 42 Zoll Bilddiagonale signifikant senken werden. LED-Hinterleuchtung dürfte somit auch zunehmend die Kaltkathodentechnik (CCFL) verdrängen.
Das drittgrößte Einzelsegment stellte 2011 die Beleuchtungsindustrie, die für 1,8 Mrd. Dollar (i.V. 1,2 Mrd.) an HB-LEDs von den Herstellern einkaufte und selber einen Umsatz von 9,3 Mrd. Dollar mit LED-Leuchten und Ersatzleuchtmitteln generierte - 45 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Bereits 2011 beobachteten die Marktforscher allerdings einen starken Preisverfall, der sich vor allem infolge mittlerweile vorhandener Überkapazitäten auch in der Zeit bis 2016 fortsetzen werde. Der Umsatzzuwachs dürfte sich deshalb, trotz stark steigender Stückzahlen, deutlich in Grenzen halten.