Schutzprüfungen für Stromnetze

Netze einfach und sicher überwachen

5. September 2017, 13:56 Uhr | Hagen Lang
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Fame: Einfache und fehlerfreie Schutzprüfung

Phoenix Contact
Hohe Prüfsicherheit: Beim Ziehen des Steckers sorgt eine patentierte Drehgriffmechanik bei geringem Kraftaufwand für exakte Signalzustände.
© Phoenix Contact

Um Schutzprüfungen auch in komplexen Anlagen durchzuführen, hat Phoenix Contact das Steckprüfsystem Fame entwickelt. Das System verbindet eine große Zahl der erforderlichen Kontaktierungen in einem einzigen Steckvorgang mit dem Prüfgerät. Anwender müssen keinen Schalter mehr betätigen, weil alle Schaltvorgänge zwangsgeführt durch das Stecken des Prüfsteckers erfolgen. Der Stecker gibt die Reihenfolge der Kontaktierungen, Trennungen und Kurzschlüsse der Messwandler vor und ist damit immer richtig.

»Im Gegensatz zum Betätigen eines Schalters ist eine 100-prozentige Kontaktüberlappung zu jedem Zeitpunkt gegeben«, erklärt der Experte. Durch fertig konfek-tionierte Prüfstecker und die mit einem Systemstecker des Prüfgeräts bestückten, fest angeschlossenen Prüfleitungen ist es überflüssig, die Messleitungen einzeln zu verbinden. Das eliminiert eine weitere Fehlerquelle und beschleunigt die Schutzprüfung.

Phoenix Contact
Bernd Schairer, Phoenix Contact: »Tritt während der Prüfung ein Fehler im Netz auf, kann das Schutzgerät nicht reagieren – mit potenziell weit reichenden Folgen.«
© Phoenix Contact

Eine standardisierte Prüfsteckleiste ermöglicht es, verschiedene Prüfungen – wie etwa unabhängiger Maximalstromzeitschutz (UMZ) oder Distanzschutz – mit einem einzigen Stecker zu prüfen. Weiteres Zubehör wie ein farbig gekennzeichneter einpoliger Service-Prüfstecker ergänzt das Prüfsystem. Mit dem einpoligen Stecker lassen sich Einzelmessungen durchführen, genauso wie sich das Aus-Signal zum Hochspannungsschalter vom Schutzgerät trennen lässt.

Phoenix Contact
Fame ist das Prüfsystem für alle Mess- und Prüfaufgaben – eine Neuheit in der Netzschutztechnik für Mittel- und Hochspannungsschaltanlagen mit Push-in- und Schraubanschluss. Damit können auch komplexe Schalthandlungen in nur einem Prüfvorgang durchgeführt werden. Der patentierte Sicherheits-Drehgriff ermöglicht exakte Signalzustände bei reduziertem Kraftaufwand.
© Phoenix Contact

Mit einem einmal aufgebauten Fame-Stecker lassen sich die gesamte Anlage und alle Schutzsysteme prüfen. Markus Hose, zuständig für die Schutzprüfungen in den Umspannwerken von Energienetz Mitte, beabsichtigt daher, alle neuen Anlagen mit Fame auszurüsten.

Auf die gleiche Weise kann die Prüfung mit Fame auch in nicht freischaltbaren Anlagen erfolgen. Während der Prüfung kann mit dem Prüfstecker ein Reserveschutzgerät eingeschliffen werden, um den Netzschutz auch während der Schutzprüfung aufrechtzuerhalten. Diese Funktion für eine gleichbleibende Netzsicherheit kommt auch dann zum Einsatz, wenn ein Schutzgerät ausfällt, indem ein Mitarbeiter ein Interimsschutzgerät über den Fame-Stecker einschleift.

Der Service-Techniker muss dafür kein ausgebildeter Schutztechniker sein und kann das Schutzgerät auch außerhalb der regulären Arbeitszeit über den Fame-Stecker ersetzen. Dadurch lässt sich ein Fehler schnell beheben, und die Netzstörung wird minimiert. Am nächsten Tag kann dann ein Schutztechniker das defekte Gerät ohne Auswirkungen auf das Netz austauschen.


  1. Netze einfach und sicher überwachen
  2. Fame: Einfache und fehlerfreie Schutzprüfung

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Phoenix Contact GmbH & Co KG

Weitere Artikel zu Smart City/Building/Home