Durchgängiges System aus Automatisierungs- und Condition-Monitoring-Software bietet sich für Windkraftanlagen an

Anlagensteuerung nutzt Condition-Monitoring-Daten direkt

30. März 2011, 16:16 Uhr | Andreas Knoll
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Anlagensteuerung nutzt Condition-Monitoring-Daten direkt

Für die Verarbeitung und Analyse der Daten ist auch in Windkraftanlagen die Steuerung zuständig: »Die Daten werden im Aufzeichnungs-Task von den I/O-Modulen geliefert und in einem Ring-Buffer zwischengespeichert«, formuliert Schähs. »Anschließend werden sie dem Analyse-Task zur Verarbeitung übergeben.« Sobald genügend Daten vorhanden seien, werde der Analyse-Task getriggert, und die Berechnung beginne. »Wenn einer der berechneten Kennwerte einen Grenzwert überschreitet, lassen sich die Daten der Analyse speichern und ein Alarm ausgeben«, fährt Schähs fort. »Falls gewünscht, kann auch direkt in der Steuerung eine Visualisierung laufen; der Anwender vermag dann mit dem Laptop eine Verbindung zur Steuerung herzustellen und über Internet Explorer die Website der Steuerung aufzurufen. Die Website kann sämtliche Informationen anzeigen, so dass keine Installation am Rechner nötig ist.«

Die neuartige Architektur der Condition-Monitoring-Bibliothek erlaubt die Erstellung von IEC-61131-3-Programmen, in denen pro Rechenzyklus mehrere tausend Messwerte verarbeitet werden können. »Durch diese Parallel-Verarbeitung lassen sich die erfassten Daten mit einer virtuellen Zykluszeit von 25 µs auswerten«, stellt Schähs fest. »Das ist mehr als hundertmal schneller als mit herkömmlichen Steuerungen.«

Für Anwendungen, bei denen eine Alarmierung per Mobilfunk gewollt ist, eignet sich das kompakte Messwerterfassungssystem »ibaPADU-C« von iba: »Es umfasst neben einer Feldbusanschaltung auch ein UMTS-Modul, das bei Bedarf beispielsweise eine SMS abschicken kann«, merkt Schähs an. »Gerade in Windkraftanlagen lässt sich die Alarmierung individuell gestalten, weil das System frei programmierbar ist.«

Die Kombination von Condition-Monitoring- und Automatisierungssystem ermöglicht es, die Condition-Monitoring-Daten direkt in die Steuerung einfließen zu lassen, um Betriebsparameter von Windkraftanlagen wie Azimut- oder Blattwinkelregelung in Echtzeit zu ändern. »Bisherige Systeme hatten nur eine eingeschränkte Schnittstelle, um diese Möglichkeit zu nutzen«, verdeutlicht Schähs. »Die Online-Analyse direkt in der Steuerung ist eine der Chancen, die sich aus der Kombination ergeben.«


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