Auf einen weiteren Aspekt weist Werner Diwald, Vorstand der Enertrag AG hin: »Um Energiespeicherung kommt man nicht herum, wenn der Anteil der erneuerbaren Energien steigt. Der effizienteste Weg zur Energiespeicherung führt über Wasserstoff.« Das beste daran: Es besteht schon eine weitgehend nutzbare Infrastruktur, die Erdgas-Leitungen: »Wir sitzen bereits auf einem Super-Grid!« Wasserstoff in das System einzuleiten sei kein Problem, nach dem Krieg gab es das berühmte Stadtgas mit einem Wasserstoffanteil von mindestes 50 Prozent. Die heutigen Normen würden die Zumischung von Wasserstoff ohne Probleme erlauben, es müssten kaum Komponenten im existierenden Netz verändert werden. Wasserstoff käme also zumindest die Rolle einer günstigen Überganstechnik zu. Um ein Netz von mehreren Tausend Wasserstofftankstellen zu betreiben, würde das existierende Gasnetz als Grundlage ausreichen.
Und es lassen sich recht große Mengen speichern – schnell und schnell abrufbar. 50 bis 60 GW installierte Windleistung müssen ja irgendwo hin, weil Wind nicht grundlastfähig ist. Und den Strom in Wasserstoff zu wandeln wäre sinnvoll – unter der Maßgabe, dass nicht alles wieder zurück in elektrische Energie gewandelt wird, denn das wäre wenig effizient. Immerhin beträgt der Anteil der elektrischen Energie 30 Prozent am Gesamtenergieverbrauch in Deutschland – man benötige also auch andere Energieformen, um volkswirtschaftlich effizient zu sein. Und hier kommt wieder Wasserstoff ins Spiel – für die Autos. Erzeugt werden kann er auch direkt vor Ort oder über Windparks, die nicht allzu weit von den jeweiligen Tankstellen entfernt sind.
Als einen weiteren wichtigen Markt für Brennstoffzellen sieht Bonhoff die USV-Anlagen an. »Es kommt vor allem drauf an, die Möglichkeiten der Technik aufzuzeigen und Vertrauen auf Netzseite zu schaffen.«