Stromversorgung

Vereinfachte Gleichrichterberechnung

8. Februar 2013, 10:43 Uhr | Von Dr. Dieter Jurzitza
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Berechnung am Einweggleichrichter

Der Fall des Einweggleichrichters unterscheidet sich vom Fall des Zweiweggleichrichters dahingehend, dass nur halb so viel Ladung nachgeliefert wird. 

Das bedeutet, dass zur Beschreibung der Zusammenhänge beim Einweggleichrichter in Gleichung 7 der Gewichtsfaktor von 4/3 in 2/3 abgeändert werden muss. Für diesen Fall wird aus Gleichung 11:

open parentheses 13 close parentheses U subscript L equals U subscript 0 open parentheses 1 minus open parentheses fraction numerator 3 square root of lambda I subscript L over denominator 2 space I subscript 0 end fraction close parentheses to the power of 2 over 3 end exponent close parentheses approximately equal to U subscript 0 open parentheses 1 minus open parentheses 3 comma 28 I subscript L over I subscript 0 close parentheses to the power of 2 over 3 end exponent close parentheses

Mit wachsendem Laststrom IL fällt UL in diesem Fall erheblich schneller ab. Der Maximalstrom der Gleichrichterschaltung ist auf die Hälfte reduziert. In Analogie zum Zweiweggleichrichter kann auch für den Einweggleichrichter eine näherungsweise Approximation durch einen Widerstand RÄQ angegeben werden. Er ist im Vergleich zum Zweiweggleichrichter etwa doppelt so groß:

open parentheses 14 close parentheses U subscript L over U subscript 0 equals 0 comma 95 minus 5 comma 2 I subscript L over I subscript 0

Auch hier ist die Näherung über weite Bereiche des Laststroms gut nutzbar. Abgesehen von dem schnelleren Spannungsrückgang findet beim Einweggleichrichter eine Gleichstrom-Vormagnetisierung im Kern statt. Das macht eine andere Auslegung des verwendeten Transformators erforderlich.

Verlustleistung aufgrund Gleichrichtung

Am Innenwiderstand RI des Transformators entstehen Verluste. Diese lassen sich aus Gleichung 6 ableiten. Das Quadrat des Momentanwertes des Stromes multipliziert mit RI stellt den Momentanwert der Verlustleistung dar. Analog zu Gleichung 7 kann der zugehörige Mittelwert berechnet werden: 

open parentheses 15 close parentheses P with bar on top equals 2 U subscript 0 squared over R subscript I integral subscript 0 comma 5 minus delta end subscript superscript 0 comma 5 end superscript open parentheses 1 minus lambda open parentheses t minus 0 comma 5 close parentheses minus U subscript L over U subscript 0 close parentheses squared dt equals fraction numerator 1 over denominator square root of lambda end fraction 16 over 15 U subscript 0 squared over R subscript I open parentheses 1 minus U subscript L over U subscript 0 close parentheses to the power of 5 over 2 end exponent

Setzt man in Gleichung 15 die Ausgangsspannung UL gleich Null, so resultiert ein Wert von:

open parentheses 16 close parentheses P with bar on top equals 0 comma 4876 U subscript 0 squared over R subscript I

Bei einer idealen Sinusfunktion müsste der Ausdruck

open parentheses 17 close parentheses P with bar on top equals 0 comma 5 U subscript 0 squared over R subscript I

betragen. Die Abweichung von 2,5 % kommt durch die Parabelapproximation zustande. Dies zeigt zugleich die hohe Güte des verwendeten Modells; gemäß Voraussetzung ist es nur bis UL/U0 = 1/√2 definiert (siehe auch Gleichung 2), liefert aber auch für den Wert UL/U0 = 0 sinnvolle Ergebnisse.

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Normierte Verlustleistung des Transformators als Funktion der normierten Ausgangsspannung.
Bild 5. Normierte Verlustleistung des Transformators als Funktion der normierten Ausgangsspannung.
© Dr. Dieter Jurzitza

Die normierte Verlustleistung in Abhängigkeit von der Ausgangsspannung ist in Bild 5 dargestellt. Als Normierungsleistung wird PVmax = U02/2RI verwendet. Dabei handelt es sich um die Kurzschlussverlustleistung im Transformator.

Die vergleichsweise kleinen Zahlenwerte an der Leistungsachse in Bild 5 dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Innenwiderstand des Transformators (normalerweise Spannungsquelle) für gewöhnlich klein im Vergleich zur Last gewählt wird. Der Absolutwert der Verlustleistung kann im Vergleich zu der in die Last abgegebenen Nutzleistung ganz erheblich sein, da PVmax große Werte annimmt.


  1. Vereinfachte Gleichrichterberechnung
  2. Berechnung am Einweggleichrichter
  3. Diskussion der Ergebnisse

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